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Humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich - WFP weitet Nothilfe aus

GAZA – Vier Wochen nachdem der Konflikt eskalierte verschlechtert sich die humanitäre Situation im Gazastreifen zusehends. Das UN World Food Programme (WFP) muss die Nothilfe ausweiten.

„Wir sind sehr besorgt über den Abbruch der Waffenruhe“, sagt Ertharin Cousin, WFP-Exekutivdirektorin. „WFP kann gemeinsam mit anderen Hilfsorganisation weiterhin agieren, dennoch ist es entscheidend, dass wir ungehinderten Zugang zu den Menschen in Not bekommen und dass die zivile Bevölkerung geschützt wird.“ 

WFP arbeitet eng mit dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zusammen und hilft vor allem den Familien mit Notrationen, die in Schulen von UNRWA Zuflucht suchen. 

Bislang hat WFP mehr als 255.000 vom Konflikt betroffene Menschen in Gaza mit Nothilfe erreicht. Allein in den letzten beiden Tagen konnte WFP 50.000 weiteren Menschen helfen.

Die Nothilfe von WFP beinhaltet: 

•    Sofort verzehrbare Nahrung für 229.270 Binnenvertriebene, die in den UNRWA Schulen untergekommen sind und weitere 10.640 Menschen, die in öffentlichen Einrichtungen Schutz gesucht haben.

•    Elektronische Gutscheine für 2.280 binnenvertriebene Familien – ungefähr 13.700 Menschen – die bei Gastfamilien leben. Mit den Gutscheinen können die Familien Nahrungsmittel, sowie dank der Kooperation mit UNICEF auch Wasser und Hygieneartikel in den Läden ihrer Nachbarschaft kaufen. 

•    2.039 Patienten und Krankenhausangestellte erhalten Nahrungsmittelrationen

Herausforderungen vor Ort: 

•    Am 30. Juli wurde eine Fabrik für Dattelriegel getroffen und niedergebrannt. Als  langjähriger Partner von WFP produzierte die Fabrik Mahlzeiten für Schulkinder im Gazastreifen und im Westjordanland.

•    Das größte WFP-Lagerhaus in Gaza wurde beschädigt und ist seit Beginn der Krise nur kurzzeitig zugänglich. WFP ist dringend bemüht Nahrungsmittel an sichere Orte zu verlagern.

•    Zusätzlich zur Nothilfe plante WFP für diesen Samstag eine reguläre Hilfslieferung für 285.000 Bewohner des Gazastreifens, die ohnehin nicht ausreichend Essen haben. Der Abbruch der Waffenruhe hat WFP jedoch dazu gezwungen, diese Hilfsmaßnahmen einzustellen. Gemeinsam leisten WFP und UNRWA Ernährungshilfe für zwei Drittel der Gesamtbevölkerung des Gazastreifens.

•    WFP benötigt schnellstmöglich eine Summe von 48 Millionen US-Dollar, um den Betroffenen des Gaza-Konflikts dringende humanitäre Hilfe zu leisten.  Zusätzlich benötigt WFP 20 Millionen US-Dollar um die laufenden Hilfsprogramme in Gaza und im Westjordanland bis zum Ende des Jahres weiterzuführen.