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Eskalierender Konflikt im Norden von Mosambik stürzt Tausende in Hunger und Verzweiflung

WFP/Grant Lee Neuenburg, Bedürftige holen ihre WFP-Monatsrationen bei der Nahrungsmittelverteilung ab.
PEMBA, CABO DELGADO – Die Krise in der mosambikischen Provinz Cabo Delgado spitzt sich zu, warnt das UN World Food Programme (WFP). Tausende Menschen sind inmitten der Gewalt auf der Flucht.

“Seit den jüngsten Angriffen in Palma, in der Provinz Cabo Delgado, haben sich die Menschen in viele verschiedene Richtungen verstreut. Die Überlebenden sind traumatisiert. Sie mussten fliehen und ihr ganzes Hab und Gut zurücklassen. Ganze Familien wurden getrennt", sagte Antonella Daprile, WFP-Landesdirektorin in Mosambik. "Wir haben eine junge Mutter getroffen, die mit ihren beiden Töchtern vor der Gewalt geflohen ist. Sie waren drei Tage lang zu Fuß unterwegs, ohne Nahrung und Wasser. Sie wissen nicht, ob der Rest ihrer Familie überlebt hat."



50.000 Menschen sind von den jüngsten Angriffen in Palma betroffen. Viele sind auf Booten von Palma nach Pemba geflohen und machen sich auf die gefährliche Reise über schwieriges Gewässer. Tausende sind immer noch in Palma und Quitunda eingeschlossen. WFP arbeitet rund um die Uhr, um Zugang zu den Bedürftigsten zu erhalten. WFP setzt auch Boote von Pemba aus ein, um die Menschen in abgelegenen Gebieten auf den umliegenden Küsteninseln zu erreichen.



In der letzten Woche hat es in der Region vermehrt geregnet. Frauen und Kinder kauern unter dünnen Planen, um sich vor Wind und Regen zu schützen. In diesem Teil des Landes sind extreme Wettergefahren keine Seltenheit und die Zyklon-Saison stellt noch immer eine Bedrohung für die Gemeinschaften dar.



Kinder sind am stärksten von anhaltendem Hunger betroffen, wobei die Mangelernährung besorgniserregend ansteigt. Eine kürzlich von UNICEF und WFP durchgeführte Untersuchung ergab, dass fast 21 Prozent der vertriebenen Kinder unter 5 Jahren und 18 Prozent der Kinder aufnehmender Gemeinschaften untergewichtig sind. Gleichzeitig liegt die Rate chronischer Mangelernährung – die lebenslang Folgen auf die Entwicklung eines Menschen hat – bei vertriebenen Kindern bei alarmierenden 50 Prozent und bei Kindern aus den aufnehmenden Gemeinschaften bei 41 Prozent.



WFP organisiert Nothilfe für Familien, die vor der Gewalt in Palma geflohen sind. WFP stellt nahrhafte Kekse und Notrationen bereit, die aus Reis, Hülsenfrüchten, Pflanzenöl, Konserven wie Sardinen und Bohnen, Keksen und Wasser bestehen und an Menschen auf der Flucht verteilt werden. Danach werden sie in das reguläre Programm von WFP aufgenommen und erhalten monatlich Ernährungshilfe. WFP plant, 50.000 Menschen zu erreichen, die aus Palma vertrieben wurden.



Der Konflikt treibt den Hunger im Norden Mosambiks weiter voran: Mehr als 950.000 Menschen sind aktuell von schwerem Hunger betroffen. WFP plant, die Hilfen im Norden von Mosambik auszuweiten, und 750.000 Binnengeflüchtete und gefährdete Mitglieder der lokalen Gemeinschaft in den Provinzen Cabo Delgado, Nampula, Niassa und Zambezia zu unterstützen.



WFP benötigt dringend 82 Millionen US-Dollar, um in der Krise im Norden Mosambiks zu helfen und die Bedürftigen, vor allem Frauen und Kinder, zu unterstützen.

 

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Das UN World Food Programme (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

 

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Mosambik Konflikte Krisen Gesicherte Ernährung

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