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Seit Ende der 2000er Jahre verfolgt das UN World Food Programme (WFP) einen strategischen Wandel – vom Konzept der Nahrungsmittelzur Ernährungshilfe.

Das bedeutet: Nahrungsmittel sind und bleiben ein bewährtes Mittel, um Hilfe zu leisten. Doch dieser Ansatz basiert auf einer weitgehend einseitigen und hierarchischen Vorstellung: Menschen hungern, wir ernähren sie. Ernährungshilfe hingegen erfordert ein komplexeres Verständnis langfristiger Ernährungsbedürfnisse von Menschen.

Dieser konzeptionelle Wandel war zentral für die Transformation von WFP in den letzten Jahren. Als weltweit führende humanitäre Organisation haben wir uns weiterentwickelt, um direkte Hilfe mit der Suche nach langfristigen Lösungen zu verbinden.

Diese Veränderung bedeutet, dass wir anerkennen, dass Hunger nicht isoliert existiert. Es bedeutet, dass wir unsere Zeit, Ressourcen und Bemühungen auf die am stärksten gefährdeten Menschen in der Gesellschaft konzentrieren müssen. Es geht nicht nur um Notfallinterventionen, sondern auch um maßgeschneiderte, langfristige Unterstützungsprogramme, die darauf abzielen, die Ernährungsindikatoren einer ganzen Nation zu verbessern. Wir balancieren die Dringlichkeit, den Hunger sofort zu lindern, mit dem langfristigen Ziel, den Hunger vollständig zu beenden.

Ernährungshilfe wird somit zu einem Element eines Mixes, der das allgemeine soziale Wohlbefinden fördert. Im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung, insbesondere mit Ziel 2, betrachten wir nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Lebensmittel, mit einem Fokus auf ihren nährstoffreichen Charakter und ihre Saisonalität. Entscheidend ist, dass die Ernährungshilfe die Begünstigten als aktive Teilnehmende einbezieht: Sie gibt ihnen eine Stimme und, wo immer möglich, eine Wahl bei der Auswahl der Lebensmittel und der Art und Weise, wie sie diese erhalten.

Dieses Prinzip gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es erklärt, warum in den letzten zehn Jahren die Ernährungshilfe in Naturalien (die bis Mitte der 2000er Jahre die einzige Form war) teilweise durch bargeldbasierte Transfers ersetzt wurde.

"Bargeld" bei WFP umfasst physische Banknoten, Gutscheine oder elektronische Gelder, die den Begünstigten direkt ausgehändigt werden, damit sie diese sofort nutzen können. Die Befähigung der Menschen, ihre grundlegenden Bedürfnisse zu erfüllen, ist ein langfristiges Ziel.