Seit Ende der 2000er Jahre verfolgt das UN World Food Programme (WFP) einen strategischen Wandel – vom Konzept der Nahrungsmittel- zur Ernährungshilfe.
Das bedeutet: Nahrungsmittel sind und bleiben ein bewährtes Mittel, um Hilfe zu leisten. Doch dieser Ansatz basiert auf einer weitgehend einseitigen und hierarchischen Vorstellung: Menschen hungern, wir ernähren sie. Ernährungshilfe hingegen erfordert ein komplexeres Verständnis langfristiger Ernährungsbedürfnisse von Menschen.
Ernährungshilfe gibt Bedürftigen eine Stimme und macht sie zu Akteur*innen, die selbst entscheiden, welche Nahrungsmittel sie benötigen und auch, wenn möglich, wie sie diese erhalten.
Dieser Grundsatz gewinnt zunehmend an Bedeutung und unterstreicht, warum im Laufe der letzten zehn Jahre Nahrungsmittelhilfe – als bis dato einzige Form der Hilfe – zu weiten Teilen von Bargeldtransfers verdrängt wird.