Krise in Syrien
Seit dem Ausbruch erneuter Kämpfe im Nordosten des Landes wurden hunderttausende Menschen vertrieben. Das UN World Food Programme (WFP) ist um die Sicherheit der Zivilbevölkerung besorgt, die im Konflikt gefangen ist und leistet Ernährungshilfe für neu Vertriebene und aufnehmende Familien, die oft selbst bedürftig sind.
Seit dem Ausbruch der Syrienkrise 2011 ist WFP im Kampf gegen den Hunger vor Ort, um Millionen Bedürftige zu unterstützen.
Jeden Monat sind für WFP in Syrien mehr als 4.600 Lastwagen unterwegs. Sie bringen Nahrungsmittel für Notrationen in 900 Verteilungszentren, die sich in allen 14 Verwaltungsbezirken des Landes befinden. In belagerten oder schwer zu erreichenden Gebieten sind Hilfslieferungen auf dem Landweg meist unmöglich. Die humanitäre Not ist dort jedoch besonders groß. WFP setzt daher auf kreative Lösungen. Dazu zählen kontrollierte Abwürfe von Notrationen aus Flugzeugen. WFP liefert zudem Nahrungsmittel über die jordanische und türkische Grenze in von der Opposition kontrollierte Gebiete im Norden und Süden des Landes. Gemeinsam mit über 50 lokalen und internationalen Partnern erreicht WFP so monatlich drei Millionen Syrer*innen mit überlebenswichtigen Nahrungsmitteln.
Wie das UN World Food Programme in der Syrien-Krise hilft
Nothilfe
Jeden Monat unterstützt WFP über drei Millionen Menschen in den Konfliktregionen Syriens mit Notrationen für Familien. In den Nachbarländern erhalten syrische Flüchtlinge und besonders Bedürftige aufnehmender Gemeinden elektronische Gutscheine von WFP.
Resilienz
Innerhalb Syriens unterstützt WFP den Wiederaufbau von Bäckereien und die lokale Produktion angereicherter Spezialnahrung. Gleichzeitig schafft WFP Arbeitsplätze – beispielsweise in Verpackungsanlagen und Lagerhäusern von WFP-Programmen oder über Projekte zur Bienenzucht. In den Nachbarländern, wie im Libanon und in Jordanien, stärkt WFP die Lebensgrundlagen der Bedürftigen, indem sie Trainingsmöglichkeiten erhalten oder etwa Bargeld für den Wiederaufbau wichtiger Infrastruktur bekommen.
Schulmahlzeiten
WFP denkt auch an die nächste Generation: In fast 900 Schulen in Syrien erhalten Kinder nährstoffreiche Snacks. In Ägypten, Jordanien und im Libanon betreibt WFP Schulmahlzeitenprogramme.
Ernährungshilfe
Innerhalb Syriens bekämpft WFP Mangelernährung, indem Kleinkinder sowie schwangere und stillende Mütter mit angereicherter Spezialnahrung unterstützt werden.
Benötigte Finanzierung
Für WFP ist es eine finanzielle Herausforderung jeden Monat mehr als fünf Millionen Menschen in Syrien und den Nachbarländern mit Nahrungsmitteln zu unterstützen. Wegen unzureichender Finanzierung musste WFP in Syrien bereits Notrationen verkleinern. Aufgrund der Beschaffungszeiten von Nahrungsmitteln dauert es vom Zeitpunkt der Spende zwei bis drei Monate bis sie Familien in Syrien erreichen. WFP benötigt daher dringend kontinuierliche Unterstützung, damit die Hilfe nicht gekürzt oder gar ausgesetzt werden muss. Die deutsche Bundesregierung war in den vergangenen Jahren der wichtigste Geber für WFP in der Syrienkrise. WFP benötigt dringend 197 Millionen US-Dollar bis November 2020.