Hunger beenden
Was ist Hunger?
Hunger wird als Unbehagen oder Schmerz definiert, der durch einen Mangel an Nahrung entsteht. Dies unterscheidet sich von der Ernährungssicherheit, welche den regelmäßigen Zugang zu sicherer und nahrhafter Nahrung für eine angemessene Entwicklung und ein aktives, gesundes Leben beschreibt.
Im Jahr 2024 sind weltweit etwa 309 Millionen Menschen in 72 Ländern, in denen das Welternährungsprogramm (WFP) aktiv ist, von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. WFP strebt an, bis 2030 den Hunger zu beseitigen, ein Ziel, das von den Regierungen im Rahmen der Agenda für nachhaltige Entwicklung mit Ziel 2 vereinbart wurde.
Fakten zu Hunger
- 37,2 Millionen Menschen leiden extremen Hunger
- 47 Länder in denen sie leben
- 139 Millionen Menschen will WFP 2024 erreichen
Was sind die Ursachen von Hunger?
Konflikte sind die primäre Ursache der aktuellen Hungerkrise. Sie zwingen Menschen, ihr Land und ihre Existenzgrundlagen zu verlassen, stören Märkte, treiben Lebensmittelpreise in die Höhe und untergraben wesentliche Entwicklungsfortschritte. Die katastrophalen Folgen sind in Hunger-Hotspots wie Palästina, Sudan, Syrien, Jemen und der Ukraine sichtbar.
Klimaextreme wie Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen leisten ebenfalls einen erheblichen Beitrag, indem sie Leben, Lebensgrundlagen und Ernten vernichten, Böden verschlechtern und Infrastrukturen sowie landwirtschaftliche Einrichtungen beschädigen.
Wirtschaftliche Ungleichheit intensivieren den Hunger. Steigende Lebensmittelpreise, verursacht durch schwache Volkswirtschaften und externe Einflüsse – wie den Krieg in der Ukraine –, zwingen die ärmsten Bevölkerungsschichten zu einem härteren Kampf um nahrhafte Nahrungsmittel. Darüber hinaus werden jährlich etwa 30 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion verloren oder verschwendet, was für viele Landwirte ohne Zugang zu Technologie und Märkten zu erheblichen Verlusten führt.
Was sind die Auswirkungen von Hunger?
Eine nährstoffarme Ernährung schadet der Gesundheit und den Zukunftsaussichten von Millionen Menschen, insbesondere Kindern, die dadurch langfristige körperliche und geistige Entwicklungsstörungen erleiden können. Unterernährte Kinder sind bis zu zwölfmal stärker gefährdet zu sterben als wohlernährte. Darüber hinaus hemmt Unterernährung das Wirtschaftswachstum, verfestigt die Armut, beeinträchtigt die Bildungschancen von Kindern und die Arbeitsfähigkeit von Erwachsenen, was katastrophale Auswirkungen auf das Humankapital und die zukünftige Entwicklung eines Landes hat.
Hunger kann als Teil eines Teufelskreises auch Konflikte schüren und wird durch diese verschärft. Vertriebene Menschen müssen in Regionen, die bereits von Armut und Ungleichheit geprägt sind, um begrenzte Ressourcen konkurrieren.
Definition von "Hungersnot"
- 2 Menschen pro 10.000 sterben an hungerbedingten Krankheiten
- 20% aller Haushalte leiden unter extremer Nahrungsmittelknappheit
- 30% der Kinder sind akut unterernährt
Wann wird Hunger zur Hungersnot?
Hungersnot ist die extremste Form von Ernährungsunsicherheit. Sie kann ausgerufen werden, wenn Unterernährung weit verbreitet ist und Menschen beginnen, aufgrund mangelnden Zugangs zu ausreichender und nahrhafter Nahrung zu verhungern. Zu den am stärksten gefährdeten Gruppen gehören Binnenvertriebene und Flüchtlinge, die zwischen den Fronten des Hungers gefangen sind und von denen viele völlig auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind, um zu überleben.