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  • In 74 Ländern weltweit
  • hungern 343 Millionen Menschen

Das Ausmaß der aktuellen weltweiten Hunger- und Mangelernährungskrise ist gewaltig. Weltweit befinden sich 1,9 Millionen Menschen in einer katastrophalen Hungersituation – vor allem in Gaza und im Sudan, aber auch in Teilen Südsudans, Haitis und Malis. Sie stehen am Rand einer Hungersnot. Im Lager Zamzam im Norden Sudans wurde eine Hungersnot bereits bestätigt.

Viele Ernährungskrisen sind das Ergebnis mehrerer, sich über Jahre aufbauender und überlagernder Faktoren – etwa Konflikten, Klimaschocks, wirtschaftlicher Instabilität und struktureller Ungleichheit.

Was sind die Treiber des globalen Hungers?

Konflikte

Nahezu 70 Prozent der 309 Millionen Menschen, die von akutem Hunger betroffen sind, leben in fragilen oder von Konflikten geprägten Ländern. Besonders besorgniserregend sind die Gewalt und Instabilität im Nahen Osten, in Ost-, Zentral- und Westafrika sowie in der Karibik, Südasien und Osteuropa. Konflikte stören die Nahrungsmittelproduktion, zwingen Menschen, ihre Heimat und Einkommensquellen zu verlassen, und behindern häufig den humanitären Zugang zu den Bedürftigsten.

Klima

Die Klimakrise ist einer der Hauptgründe für den drastischen Anstieg des globalen Hungers. Klimaschocks zerstören Leben, Ernten und Lebensgrundlagen und schwächen die Fähigkeit der Menschen, sich selbst zu ernähren. Wenn die Welt nicht umgehend Klimaschutzmaßnahmen ergreift, wird sich der Hunger unkontrolliert ausweiten.

Wirtschaft

Langsames globales Wachstum und wirtschaftliche Belastungen, die mit der schleppenden Erholung nach der Pandemie und den Folgen des Krieges in der Ukraine zusammenhängen, wirken sich weiterhin auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen aus. Dies schränkt Investitionen in soziale Schutzprogramme ein, während die Lebensmittelpreise weiterhin auf Krisenniveau bleiben.

Flucht und Vertreibung

Zwangsvertriebene Menschen sind in besonderer Weise von Ernährungsunsicherheit betroffen, da sie nur begrenzten Zugang zu Beschäftigung, Lebensunterhalt, Nahrung und Unterkunft haben und auf schwindende humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Wie können wir die globale Hungerkrise beenden?

Nur ein gemeinsames, abgestimmtes Handeln von Regierungen, Finanzinstitutionen, dem Privatsektor und humanitären Partnern kann die weltweite Ernährungskrise beenden. In Ländern wie Somalia konnte die internationale Gemeinschaft 2022 zusammenkommen und Menschen im allerletzten Moment vor einer Hungersnot bewahren.

Notwendig sind politische und diplomatische Lösungen, um Friedensprozesse zu stärken und sicheren, ungehinderten Zugang über Grenzen und Konfliktlinien hinweg zu ermöglichen – um Leben zu retten und eine weitere Ausbreitung der Hungerkrise zu verhindern.

Doch es reicht nicht aus, Menschen nur am Leben zu halten. Wir müssen weitergehen – und das gelingt nur, wenn wir die tieferliegenden Ursachen von Hunger bekämpfen. Die Arbeit des WFP zum Aufbau von Resilienz, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Förderung guter Ernährung und zur Verbesserung von Ernährungssystemen schafft die Grundlage für eine bessere Zukunft von Millionen Menschen.

In nur vier Jahren haben WFP und lokale Gemeinschaften 158.000 Hektar ausgedörrtes Land in der Sahelzone in Acker- und Weideflächen verwandelt. Unser Klimarisikoprogramm – die „R4 Rural Resilience Initiative“ – kam bis 2023 fast 550.000 besonders gefährdeten Haushalten in 18 Ländern in Afrika, Asien sowie Lateinamerika und der Karibik zugute. Gleichzeitig arbeitet WFP in 83 Ländern mit Regierungen daran, nationale soziale Sicherungssysteme und ernährungssensible Schutzmechanismen zu stärken oder neu aufzubauen – um mehr Menschen mit lebenswichtiger Nahrungsmittelhilfe zu erreichen.

Mangelnde Finanzierung birgt hohe Risiken

Dramatische Finanzierungslücken zwingen WFP dazu, Hilfen zu kürzen und sich auf die dringendsten Bedarfe zu konzentrieren. Gleichzeitig führen Zugangsbeschränkungen dazu, dass besonders gefährdete Menschen von Unterstützung abgeschnitten sind.

Wenn nicht schnell ausreichend Mittel bereitgestellt und ungehinderter Zugang ermöglicht wird, werden Menschenleben verloren gehen – und mühsam erzielte Fortschritte in der Entwicklung wieder zunichtegemacht.

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