“Wir haben alles verloren” - Sudanesische Flüchtlinge sehen im Tschad schwierigen Zeiten entgegen
Story | 28. April 2023
Krise
Der Sudan steht am Rande der größten Hungerkrise unserer Zeit. Der anhaltende Konflikt zerstört Lebensgrundlagen, Infrastruktur, Handelsrouten und Versorgungsketten – mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung.
Im Land herrscht eine außergewöhnlich schwere und langanhaltende Hungersnot. Ohne rasche humanitäre Hilfe könnten Hunderttausende Menschenleben verloren gehen.
Im August 2024 wurde im Lager für Binnenvertriebene in Zamzam erstmals eine Hungersnot offiziell festgestellt. Inzwischen hat sie sich auf zehn Gebiete ausgeweitet, in denen Hunderttausende in akuter Lebensgefahr schweben. Weitere 17 Regionen stehen kurz davor, denselben Status zu erreichen.
Insgesamt sind 24,6 Millionen Menschen – fast die Hälfte der Bevölkerung – von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. 638.000 von ihnen leiden unter katastrophalem Hunger – der höchsten Zahl weltweit.
Mehr als jedes dritte Kind im Sudan ist akut unterernährt – deutlich über der Schwelle von 20 Prozent, ab der international von einer Hungersnot gesprochen wird.
Gleichzeitig erlebt der Sudan die schlimmste Vertreibungskrise weltweit: 12,5 Millionen Menschen mussten infolge des Krieges ihre Heimat verlassen.
WFP unterstützt derzeit monatlich über 3 Millionen Menschen und setzt alles daran, diese Zahl auf 7 Millionen zu erhöhen. Dabei konnten auch bislang unzugängliche Gebiete erreicht werden – darunter die Region Groß-Khartum, der Bundesstaat Gezira und Teile von Kordofan.
Doch ausgerechnet in den am stärksten betroffenen Gebieten – dort, wo die Kämpfe besonders heftig sind – ist der humanitäre Zugang am schwierigsten.
WFP und seine Partner rufen die internationale Gemeinschaft dringend dazu auf, humanitäre Hilfe finanziell zu priorisieren und diplomatische Anstrengungen zu verstärken, um einen Waffenstillstand und ungehinderten Zugang zu ermöglichen.