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Der Sudan steht am Rande der größten Hungerkrise unserer Zeit. Der anhaltende Konflikt zerstört Lebensgrundlagen, Infrastruktur, Handelsrouten und Versorgungsketten – mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung.

Im Land herrscht eine außergewöhnlich schwere und langanhaltende Hungersnot. Ohne rasche humanitäre Hilfe könnten Hunderttausende Menschenleben verloren gehen.

Im August 2024 wurde im Lager für Binnenvertriebene in Zamzam erstmals eine Hungersnot offiziell festgestellt. Inzwischen hat sie sich auf zehn Gebiete ausgeweitet, in denen Hunderttausende in akuter Lebensgefahr schweben. Weitere 17 Regionen stehen kurz davor, denselben Status zu erreichen.

Insgesamt sind 24,6 Millionen Menschen – fast die Hälfte der Bevölkerung – von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. 638.000 von ihnen leiden unter katastrophalem Hunger – der höchsten Zahl weltweit.

Mehr als jedes dritte Kind im Sudan ist akut unterernährt – deutlich über der Schwelle von 20 Prozent, ab der international von einer Hungersnot gesprochen wird.

Gleichzeitig erlebt der Sudan die schlimmste Vertreibungskrise weltweit: 12,5 Millionen Menschen mussten infolge des Krieges ihre Heimat verlassen.

WFP unterstützt derzeit monatlich über 3 Millionen Menschen und setzt alles daran, diese Zahl auf 7 Millionen zu erhöhen. Dabei konnten auch bislang unzugängliche Gebiete erreicht werden – darunter die Region Groß-Khartum, der Bundesstaat Gezira und Teile von Kordofan.

Doch ausgerechnet in den am stärksten betroffenen Gebieten – dort, wo die Kämpfe besonders heftig sind – ist der humanitäre Zugang am schwierigsten.

WFP und seine Partner rufen die internationale Gemeinschaft dringend dazu auf, humanitäre Hilfe finanziell zu priorisieren und diplomatische Anstrengungen zu verstärken, um einen Waffenstillstand und ungehinderten Zugang zu ermöglichen.

So hilft WFP im Sudan

Nothilfe
Seit Beginn des Konflikts im April 2023 hat WFP mehr als 13 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelpaketen, Bargeld, warmen Mahlzeiten und speziellen Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt. Die Hilfe von WFP hat dazu beigetragen, die Gefahr einer Hungersnot in sechs Gebieten in Zentral-Darfur und zwei Gebieten in West-Darfur zu verringern, wo seit Juni 2024 fast eine Millionen Menschen regelmäßige Nahrungsmittel- oder Bargeldhilfe von WFP erhalten haben.
Resilienz
WFP führt Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensgrundlagen und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit durch, wobei der Schwerpunkt auf dem relativ sicheren Ostsudan liegt. Wir unterstützen Landwirte bei der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und der Verringerung von Nachernteverlusten. Außerdem arbeiten wir mit den Gemeinden zusammen, um die Möglichkeiten zur Sicherung des Lebensunterhalts zu verbessern, kommunale Infrastrukturen wie Schulen oder Wasserstellen zu bauen oder zu sanieren und an Cash-for-Work-Aktivitäten teilzunehmen - all dies verbessert wiederum die Ernährungssicherheit der Menschen.
UNHAS
Der von WFP verwaltete humanitäre Flugdienst UNHAS hat Flugverbindungen zwischen Nairobi und Port Sudan sowie Amman und Port Sudan eingerichtet, über die bereits humanitäre Helfer*innen von 69 Organisationen befördert wurden. Im Jahr 2023 ermöglichte UNHAS fast 200 internationale Flüge von und nach Port Sudan und beförderte von Mai bis Dezember 2023 rund 4.000 Passagiere und 18,2 Tonnen leichte humanitäre Fracht.
Logistik
Das von WFP geleitete Logistik-Cluster bietet 9 UN-Organisationen und NGO-Partnern an vier Standorten in Port Sudan, Wad Madani, Kosti und Gedaref Lagerdienste an. Tausende von Tonnen an humanitären Hilfsgütern durchlaufen diese Zentren.
Notfall-Telekommunikation
Das Emergency Telecommunications Cluster bietet Konnektivitätsdienste in Port Sudan, Kassala und Kosti an. In Port Sudan versorgt der Cluster rund 600 Nutzer von 37 Partnern an 28 Standorten mit Konnektivität. In Kassala bietet der Cluster 70 Nutzern von 8 Partnern an 4 Standorten Anschlussmöglichkeiten.

So können Sie helfen

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