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Millionen Menschen in Syrien sind weiterhin vom Hunger bedroht – als Folge des andauernden Konflikts, des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der jüngsten Gewalteskalation.

Seit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 hat sich die Ernährungslage weiter verschlechtert: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist betroffen, fast drei Millionen Menschen sind akut von Ernährungsunsicherheit bedroht.

Gleichzeitig sind über sieben Millionen Menschen weiterhin innerhalb des Landes vertrieben. Lebenswichtige Infrastruktur, Wohnraum und öffentliche Dienste wurden in weiten Teilen zerstört.

Die jüngsten Gewaltausbrüche in den Küstenregionen Syriens verdeutlichen, wie fragil der politische Übergang bleibt.

Das Welternährungsprogramm (WFP) unterstützt monatlich über 1,5 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelhilfe, Schulmahlzeiten, Ernährungsprogrammen und Maßnahmen zur Sicherung der Lebensgrundlagen.

Doch akute Finanzierungslücken gefährden die Fortsetzung dieser Hilfe. Für seine lebensrettenden Nothilfe- und Wiederaufbaumaßnahmen in Syrien benötigt das WFP im Jahr 2025 insgesamt 335 Millionen US-Dollar.

Wie das UN World Food Programme in der Syrien-Krise hilft

Nothilfe
Seit der Eskalation der Lage in Syrien Ende 2024 stellen WFP und Partner verzehrfertige Rationen sowie warme und frische Mahlzeiten für betroffene Menschen bereit. Bereits zuvor hatte WFP innerhalb weniger Stunden nach Ausbruch der Kämpfe im Libanon eine Nothilfeaktion aktiviert, um den Zustrom von Menschen zu versorgen, die vor dem Krieg fliehen mussten.
Ernährungshilfe
Angesichts fehlender Finanzierung, steigender Lebensmittelpreise und höherer Betriebskosten musste WFP im Jahr 2023 das landesweite Nahrungsmittelhilfeprogramm, das allein in diesem Jahr 5,5 Millionen Menschen erreichte, zunächst reduzieren und schließlich einstellen. Stattdessen wurde ein stark fokussiertes Soforthilfeprogramm aufgesetzt, das eine Million akut betroffene Menschen versorgt – nur ein Drittel der Menschen in Syrien, die unter schwerer Ernährungsunsicherheit leiden. Programme wie Schulmahlzeiten, Ernährungsmaßnahmen und frühzeitige Wiederaufbauhilfe laufen weiterhin – allerdings stark eingeschränkt, da die Mittel zunehmend knapp werden.
Ernährung
Das Ernährungsprogramm von WFP legt die Grundlage für einen gesunden Start ins Leben und unterstützt schwangere und stillende Frauen bei der Vorbeugung und Behandlung von Mangelernährung. Aktuell hilft WFP über 300.000 Frauen, Mädchen sowie Kindern im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren in allen 14 syrischen Gouvernements mit nährstoffreichen Lebensmitteln. Zusätzlich erhalten viele Frauen Wertgutscheine, mit denen sie ihre Ernährung vielfältiger gestalten, ihre Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen verbessern und ihren Nährstoffbedarf decken können.
Schulmahlzeiten
WFP versorgt über 460.000 Schülerinnen und Schüler mit angereicherten Snacks, frischen Mahlzeiten und elektronischen Lebensmittelgutscheinen. Diese Mahlzeiten tragen nicht nur zur besseren Ernährung und Gesundheit der Kinder bei, sondern motivieren Familien auch, ihre Kinder weiterhin zur Schule zu schicken. Im Rahmen des Programms für frische Schulmahlzeiten in Aleppo werden zudem bedürftige Frauen ausgebildet und beschäftigt – sie bereiten die Mahlzeiten zu und erhalten so ein Einkommen, mit dem sie ihre Familien unterstützen und wirtschaftlich unabhängiger werden.
Resilienz und Lebensgrundlagen
Um Gemeinden zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen und ihre Abhängigkeit von akuter Hilfe zu verringern, unterstützt WFP Familien in ganz Syrien dabei, ihre Lebensgrundlagen wieder aufzubauen, ihre Ernährungssicherheit zu verbessern und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Krisen zu stärken. Durch Berufsbildung sowie die Wiederherstellung wichtiger Infrastruktur – etwa von Bewässerungssystemen oder Bäckereien – erhalten syrische Familien die Möglichkeit, auf ihrem Land zu bleiben, selbst Nahrungsmittel anzubauen und ihr Einkommen zu sichern.