Krisen
Krise in der Ukraine
- 5 Millionen
- Menschen brauchen Unterstützung, um Leben und Lebensgrundlagen zu erhalten
- 1,5 Millionen
- Menschen erreicht WFP jeden Monat
- 231 Millionen USD
- braucht WFP für die Hilfe bis August 2025
Der Krieg in der Ukraine führt weiterhin zu Vertreibungen, zur Zerstörung von Infrastruktur, zur Unterbrechung von Versorgungsketten und zur Schwächung der Wirtschaft des Landes. Insgesamt benötigen 5 Millionen Menschen – das sind 15 Prozent der Bevölkerung – Nahrungsmittel- und Lebensunterhaltshilfe.
Rund 3,6 Millionen Ukrainer sind Binnenvertriebene, fast 6 Millionen leben als Flüchtlinge in Europa. Viele der Zurückgebliebenen haben ihre Lebensgrundlage verloren, besonders in den Gebieten nahe der Frontlinie. Diejenigen, die zurückgekehrt sind, kämpfen damit, ihr Leben wieder aufzubauen, da sie kein Geld haben oder ihre Häuser zerstört wurden.
Krieg und Energiekrise – letztere als Folge von Angriffen auf die Infrastruktur – beeinträchtigen die Nahrungsmittelproduktion und die kommerziellen Versorgungsketten im Land. Viele Gemeinden im Osten und Süden haben daher keinen verlässlichen Zugang zu Lebensmitteln. Große Teile der landwirtschaftlichen Nutzflächen sind zudem mit tödlichen Minen verseucht – etwa 25.000 Quadratkilometer Land sind potenziell mit Sprengstoff belastet.
WFP liefert jeden Monat Nothilfe für rund 1,5 Millionen Menschen. Seit Beginn der Kämpfe vor drei Jahren hat WFP das Äquivalent von 3,3 Milliarden Mahlzeiten bereitgestellt und 445.000 Tonnen Lebensmittel an die besonders gefährdeten Menschen in der Ukraine verteilt – in enger Zusammenarbeit mit lokalen Hilfsorganisationen.
In der Republik Moldau halten sich schätzungsweise 123.000 Flüchtlinge aus der Ukraine auf, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen, die die ohnehin schon schwache Wirtschaft zusätzlich belasten. WFP versorgt die Flüchtlinge in Aufnahmezentren mit warmen Mahlzeiten und unterstützt Gastfamilien mit Bargeldhilfen.
Vor dem Krieg produzierte die Ukraine genug Nahrungsmittel, um 400 Millionen Menschen pro Jahr zu ernähren. Regelmäßige Angriffe auf zivile Hafeninfrastruktur drohen jedoch, die Versorgung von Ländern in akuter Not zu unterbrechen und die weltweiten Lebensmittelpreise in die Höhe zu treiben – wie bereits zu Kriegsbeginn, als die Häfen am Schwarzen Meer geschlossen wurden.
WFP benötigt 231 Millionen US-Dollar, um die Arbeit bis August 2025 fortsetzen zu können.
Wie WFP in der Ukraine hilft
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Nothilfe
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WFP liefert Lebensmittelpakete und verzehrfertige Rationen vor allem in schwer zugänglichen und umkämpften Gebieten, in denen die kommerziellen Versorgungslinien unterbrochen sind und der Zugang zu Lebensmitteln unsicher ist. Die Pakete enthalten meist Weizenmehl, Nudeln, Hafer, Buchweizen oder Hirse, Sonnenblumenöl, Fleisch- oder Bohnenkonserven sowie Zucker und Salz.
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Bargeldhilfe
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WFP setzt Bargeldhilfe vor allem dort ein, wo funktionierende Banken und leichter Zugang zu Lebensmitteln gegeben sind. Diese Unterstützung ermöglicht den Menschen, ihre Grundbedürfnisse selbst zu bestimmen, und fördert die lokale Wirtschaft. Seit März 2022 hat WFP mehr als 708 Millionen US-Dollar in Bargeldhilfe ausgezahlt.
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Unterstützung ukrainischer Geflüchteter in Moldau
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WFP verteilt täglich warme Mahlzeiten an über 1.700 ukrainische Flüchtlinge in Unterbringungszentren und leistet alle zwei Monate Bargeldhilfe an Familien, die Flüchtlinge aufnehmen.
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Notfall-Telekommunikation und Logistik
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Im Auftrag der Vereinten Nationen koordiniert WFP als federführende Organisation des Logistik-Clusters und des Notfall-Telekommunikations-Clusters die humanitären Logistik- und Telekommunikationsdienste in der Ukraine. Der Logistik-Cluster bündelt Informationen zu Logistikdiensten, Einrichtungen und Zugangsbeschränkungen, bietet Straßen- und Frachttransporte, Lagerung sowie Unterstützung bei der Frachtkonsolidierung und Planung humanitärer Konvois.
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Demining und Ernährungssysteme
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WFP arbeitet mit FAO und spezialisierten Entminungsorganisationen in den Regionen Charkiw und Mykolajiw zusammen, um Nahrungsmittelproduzenten bei der sicheren Wiederaufnahme der Landwirtschaft zu unterstützen. Dazu gehören die Minenprüfung und -räumung, die Wiederherstellung von Böden sowie die Bereitstellung von Bargeld oder Gutscheinen für Saatgut und Ausrüstung. Etwa 50 Prozent der ukrainischen Landbevölkerung sind auf Subsistenzlandwirtschaft angewiesen, die 32 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Produktion des Landes ausmacht. Gleichzeitig erhöht WFP seine Einkäufe bei ukrainischen Produzenten – sowohl für die Nahrungsmittelhilfe im Inland als auch für humanitäre Einsätze weltweit.