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41 Millionen Menschen sind unmittelbar von Hungersnot bedroht, wenn Finanzierung und humanitärer Zugang nicht sichergestellt ist

ROM - Das UN World Food Programme (WFP) warnte heute, dass eine Hungersnot – die bereits in vier Ländern herrscht – für Millionen Menschen auf der ganzen Welt zur Realität werden könnte, wenn nicht dringend Mittel zur Abwendung einer Katastrophe bereitgestellt werden und Familien, die durch Konflikte abgeschnitten sind, Zugang zu Nahrungsmitteln erhalten.

„Ich bin untröstlich über das, was wir im Jahr 2021 erleben werden. Wir haben jetzt vier Länder, in denen Bedingungen herrschen, die einer Hungersnot gleichen“, sagte WFP-Exekutivdirektor David Beasley am 21. Juni vor dem Exekutivrat des WFP.

„Inzwischen klopft die Hungersnot bei 41 Millionen Menschen buchstäblich an die Tür. Wenn man sich die Zahlen ansieht, ist das einfach tragisch – das sind echte Menschen mit echten Namen. Ich bin extrem besorgt”, warnte er.

Jüngste Erhebungen  zeigen, dass tragischerweise bereits 584.000 Menschen in Äthiopien, Madagaskar, Südsudan und Jemen Bedingungen (IPC-Phase 5/Katastrophe) erleben, die einer Hungersnot gleichen. In Nigeria und Burkina Faso ist es ebenfalls besonders besorgniserregend, da sich dort in den letzten Monaten einige Gebiete in IPC-Phase 5 befanden.

„2011 starben in Somalia 260.000 Menschen an Hunger und als die Hungersnot tatsächlich ausgerufen wurde, war die Hälfte davon bereits tot. Wir können die Zahlen nicht zu Tode diskutieren, wenn die Menschen jetzt unsere Hilfe brauchen“, warnte Beasley.

Jüngste WFP-Analysen zeigen, dass 41 Millionen Menschen in 43 Ländern am Rande einer Hungersnot (IPC-Phase 4/Notfall) stehen und der kleinste Schock sie in den Abgrund stürzen wird. Diese Zahl ist von 27 Millionen in 2019 angestiegen.

Konflikte, Klimawandel und wirtschaftliche Erschütterungen haben den Anstieg des Hungers vorangetrieben, aber gestiegene Preise für Grundnahrungsmittel verstärken den Druck noch mehr. Die weltweiten Maispreise sind im Vergleich zum Vorjahr um fast 90 % gestiegen, während die Weizenpreise im gleichen Zeitraum um fast 30 % zulegten.

In vielen Ländern verstärkt die Währungsabwertung diesen Druck und treibt die Preise noch weiter in die Höhe. Dies wiederum schürt den Hunger in Ländern wie dem Libanon, Nigeria, Sudan, Venezuela und Simbabwe.

Dieses Jahr führt WFP den größten Hilfseinsatz in seiner Geschichte durch - er richtet sich an 139 Millionen Menschen in diesem Jahr. Mit ausreichender Finanzierung und Zugang hat das WFP die Expertise, alle Menschen, die 2021 von einer Hungersnot bedroht sind, mit lebensrettender Nahrungsmittel- und Ernährungshilfe zu unterstützen.

„Ich möchte betonen, wie schlimm es da draußen ist. Die Hungersnot klopft bei 41 Millionen Menschen buchstäblich an die Tür. Die Kosten, um sie zu erreichen, belaufen sich auf etwa sechs Milliarden US-Dollar. Wir brauchen Finanzierung, und zwar sofort", warnte Beasley.

 

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Das UN World Food Programme (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

 

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Exekutivdirektor Gesicherte Ernährung

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Martin Rentsch

Pressesprecher

Tel. +49 30 20 614929