Afghanistan: WFP unterstützt Bauern durch lokale Weizenaufkäufe
Kabul - Das UN World Food Programme (WFP) hat heute bekannt gegeben, dass es in Herat 4.000 Tonnen lokal angebauten Weizen im Wert von fast 800.000 Euro aufgekauft hat. WFP kann so zum einen arme afghanische Landwirte und die lokale Agrarwirtschaft unterstützen, zum anderen die Sicherheitsprobleme beim Transport der Nahrungsmittel umgehen.
„Ausgedehnte Dürren und Konflikte hatten einen verheerenden Effekt auf die Weizenernte in Afghanistan in den letzten Jahren. Aber dieses Jahr kann WFP dank einer besseren Ernte einen bedeutenden Anteil des Weizens vor Ort kaufen“, sagte Rick Corsino, WFP-Landesdirektor für Afghanistan über den Aufkauf im Wert von exakt 793.480 Euro. „WFP bemüht sich stets, Weizen lokal oder regional einzukaufen, wenn dies keine Störung des lokalen Marktes verursacht.“
Das von WFP ausgegebene Geld wird lokalen Bauern helfen, sich wieder eine Lebensgrundlage aufzubauen.Tony Banbury, WFP-Regionaldirektor in Asien.
„Der Weizenkauf in Hirat kam zum richtigen Zeitpunkt“, ergänzte Corsino. „Die Unsicherheit auf der südlichen Ringstrasse führte dazu, dass wir seit mehr als zwei Monaten keine Nahrungsmittel mehr transportieren konnten. Da unsere Vorratsräume leer waren, mussten arme und hungrige Menschen im Westen des Landes leiden.“ Erstmalig hat WFP auch 9.000 Tonnen Weizen im Iran eingekauft, den es in den Provinzen Badghis und Ghor verteilen wird.
Der Einbruch der Versorgung betraf unlängst mehr als 100.000 Menschen im Westen des Landes, darunter kürzlich aus dem Iran abgeschobene Afghanen, gefährdete Männer und Frauen, die gegen Nahrung Arbeiten für ihre Gemeinschaft ausführen sowie die Teilnehmer von Food-for-Training Programmen, die der Alphabetisierung und der Ausbildung dienen.
„Es ergibt Sinn, das Getreide für unsere Hilfsprogramme lokal einzukaufen, wenn WFP dies möglich ist und eine gute Ernte es erlaubt“, sagte Tony Banbury, WFP-Regionaldirektor in Asien. „Dieser Weizenkauf wird gefährdeten Menschen in Afghanistan Nahrung bringen, die wirklich unsere Hilfe brauchen, und das von WFP ausgegebene Geld wird lokalen Bauern helfen, sich wieder eine Lebensgrundlage aufzubauen.“
WFP strebt in 2007 an, 5,4 Millionen Afghanen mit Nahrungsmitteln zu unterstützen. Ein sehr großes Hindernis ist hierbei die schlechte Sicherheitslage in weiten Teilen Afghanistans, wodurch viele Projekte weiterhin gefährdet sind. Seit Juni 2006 waren 28 Lastwagen, die WFP-Nahrungsmittel transportierten, in Sicherheitsvorfälle verwickelt. Die Fahrzeuge wurden attackiert und geplündert, sieben Menschen starben.
Die Finanzierung der aktuellen Dreijahresoperation von WFP in Afghanistan, mit einem Gesamtbudget von 272 Millionen Euro, ist momentan zu 64 Prozent gesichert. Unter den Geberländern ist auch Deutschland mit einem Beitrag von 937.241 Euro.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.