Bangladesch: Schlechte Ernährungssituation dauert an
Auswirkungen des Wirbelsturms "Sidr" immer noch spürbar
Dhaka – Eine neue Untersuchung zeigt, dass Nahrung immer noch das dringendste Problem für viele Familien in den Gebieten ist, die von Wirbelsturm „Sidr“ heimgesucht wurden. Die Untersuchung des UN World Food Programme (WFP) verdeutlicht, dass viele Haushalte weder über finanzielle Reserven noch über ein ausreichendes Einkommen verfügen, um Nahrungsmittel bezahlen zu können. Der Wirbelsturm „Sidr“ verwüstete Ende 2007 die Küsteregionen Bangladeschs und forderte mehr als 3.000 Menschenleben.
WFP führte zusammen mit 19 Partnerorganisationen eine Untersuchung zur Situation der Ernährungssicherheit in zwölf betroffenen Gebieten Bangladeschs durch. Die Studie zeigt, dass die Nahrungsmittelproduktion stark zurückgegangen ist. Desweiteren steht zu befürchten, dass die unzureichende Nahrungsmittelproduktion bis zur nächsten Ernte im Mai Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln haben wird.
Gestiegene Preise für Weizen und Reis in den betroffenen Bezirken bedrohen die Ernährungssicherheit der Armen und der am stärksten Betroffenen. Insbesondere Kinder leiden an Unterernährung.
„Ernährungsunsicherheit, steigende Nahrungsmittelpreise und eine hohe Unterernährungsrate verlangen eine Fortführung umfangreicher Nothilfe“, sagte Douglas Broderick, WFP-Landesdirektor in Bangladesch. „Wir benötigen dringend Zuwendungen von internationalen Gebern, um die Nahrungsmittelnothilfe fortsetzen zu können. Die Überlebenden des Wirbelsturms brauchen diese Hilfe.“
WFP benötigt dringend 14.9 Millionen €, um die Nothilfe für mehr als zwei Millionen Menschen bis Mitte Mai fortsetzen zu können. „Wir brauchen mehr Nahrung für die ärmsten der Überlebenden, die versuchen, ihre Häuser wieder aufzubauen und ihre Felder für die nächste Ernte zu bestellen“, sagte Broderick.
Die WFP-Untersuchung stellte fest, dass schwere Unterernährung sehr stark verbreitet ist und in den betroffenen Gebieten Anlass zur Sorge gibt. Starke Unterernährung ist bei 6,9 % der Menschen feststellbar; insgesamt sind 21,5 % der Menschen unterernährt. Broderick sagte, dass der hohe Anteil der Unterernährung eine Fortsetzung der Nahrungsmittelhilfe bis Mai erfordert. Mit der nächsten Ernte wird sich der Zugang zu Nahrungsmitteln wieder verbessern; von Ernährungsunsicherheit betroffene Menschen werden dann ihre Lebensgrundlage wieder aufbauen können.
In Bangladesch unterstützt WFP die Betroffenen mit Reis, Hülsenfrüchten, Speiseöl, Salz und Energiekeksen. WFP arbeitet dabei mit der Regierung und Nichtregierungsorganisationen zusammen.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.