Burundische Flüchtlinge brauchen Nahrungsmittelhilfe für Heimreise - WFP und UNHCR bitten um Unterstützung
Nairobi, 14. August 2007 – Das UN World Food Programme (WFP) und das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) haben heute die internationale Gemeinschaft aufgerufen dabei zu helfen, 149.000 burundischen Flüchtlingen die Heimreise zu ermöglichen. Nahrungsmittelpakete sollen den Flüchtlingen in Tansania helfen, in ihre Heimat zurückzureisen. Die beiden UN-Organisationen warnten, dass die Initiative ohne finanzielle Unterstützung scheitern müsse.
Seit April dieses Jahres hat WFP aus Tansania zurückkehrende burundische Flüchtlinge mit Vier-Monats-Rationen versorgt. WFP und sein Partner Caritas stellen ab sofort eine Sechs-Monats-Ration bereit, um Familien während der ersten kritischen Monate nach der Heimkehr bis zur ersten Ernte zu unterstützen.
„Wir hoffen, dass die vergrößerten Rationen dazu führen werden, dass dieses Jahr noch mehr Menschen nach Burundi zurückkehren können“, sagte WFP-Landesdirektor in Burundi Gerard van Dijk. „Wenn jedoch jetzt keine neuen Gelder bereitgestellt werden, müssen wir die Rationen pauschal für alle kürzen, sonst stehen wir im Dezember ohne Vorräte da.“
Ohne neue Beiträge sind sowohl die Rationen für die Rückkehrer, als auch die Nahrungsmittelhilfe für 815.000 hungernde Menschen in Burundi gefährdet. WFP braucht dringend 20 Millionen US-Dollar, um die Arbeit in Burundi, einem der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Welt, fortsetzen zu können.
Van Dijk merkte auch an, dass es „besonders besorgniserregend ist, dass wir gerade jetzt in einer Finanzierungskrise stecken, wo die Regierung Tansanias Druck ausübt damit mehr Flüchtlinge nach Hause gehen. Familien, die über eine Rückkehr nachdenken, müssen sichergehen können, dass sie Nahrungsmittelhilfe und andere Unterstützung erhalten.“
Bei Beginn ihrer Reise in Tansania erhalten die Rückkehrwilligen eine Zwei-Monats-Ration. Später können sie Gutscheine benutzen, um die ausstehenden Vier-Monats-Rationen in der Nähe ihrer Wohnorte in Burundi zu erhalten. 45 stationäre und 72 mobile Verteilungszentren sind in den Provinzen eingerichtet wurden.
„Die Sicherheitslage in Burundi hat sich deutlich verbessert. Nach Angaben der Flüchtlinge würde nun eine bessere Ernährungssicherheit die Rückkehr nach Burundi erleichtern“, sagte Bo Schack, Vertreter des UNHCR in Burundi. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den Flüchtlingen bei der Reintegration in ihre Heimatgemeinden zu helfen. Ein größeres Nahrungsmittelpaket ist dabei ein wichtiger Schritt und wir bitten die Geber dringend um Unterstützung für diese Initiative.“
Weitere Initiativen
Seit Anfang Juli unterstützt UNHCR mit einer ähnlichen Initiative die Rückkehr der Flüchtlinge nach Burundi. Jeder Rückkehrer aus den Flüchtlingslagern in Tansania erhält bei der Ankunft einen Zuschuss, um grundlegende Güter im Wert von knapp 50 US-Dollar zu kaufen. Seit Beginn des Programms vor 10 Wochen sind circa 5.000 burundische Flüchtlinge heimgekehrt – in den sechs Monaten davor hingegen nur circa. 4.000.
„In einem armen Land wie Burundi sind diese Zuschüsse extrem wichtig für die Menschen, die wieder von Null anfangen müssen“, sagte Schaik. „Viele Rückkehrer verwenden dieses Geld, um ihre während des Krieges zerstörten Häuser zu reparieren. Oder sie kaufen Tiere und Saatgut, um Landwirtschaft zu betreiben.“
Hintergrund
Seit 2002 sind mehr als 340.000 Flüchtlinge freiwillig nach Burundi zurückgekehrt. Damit noch mehr Flüchtlinge heimreisen, übt die Regierung von Tansania Druck aus mit dem Argument, dass die zentralafrikanische Nation wieder friedlich sei.
1972 und 1993 zwang Gewalt zwischen ethnischen Gruppen Hunderttausende Burundier zur Flucht in die Nachbarländer. Mehr als drei Jahrzehnte lang bot Tansania dem Großteil dieser burundischen Flüchtlinge Zuflucht.
Heute beherbergt Tansania beinahe eine Million Flüchtlinge und ist damit eines der größten Zufluchtsländer Afrikas. Zusätzlich zu etwa 110.000 Flüchtlingen aus dem Kongo leben 149.000 burundische Flüchtlinge in den Flüchtlingslagern im Nordwesten Tansanias, wo sie von WFP und UNHCR unterstützt werden. Nach Regierungsschätzungen leben weitere 200.000 Flüchtlinge aus Burundi außerhalb der Flüchtlingslager.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.