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Entführung dauert bereits 10 Tage an – WFP findet keine Schiffe mehr für Somalias Nahrungsmittelhilfe

Nairobi, 6. März 2007 – Am 10. Tag der Entführung des Schiffs “MV Rozen” vor der Küste Somalias drängt das UN World Food Programme (WFP) erneut auf eine schnelle Freilassung von Schiff und Besatzung, zumal die andauernde Entführung dringend benötigte Nahrungsmittel-Transporte inzwischen unmöglich macht. Seit der Entführung ist es WFP nicht mehr gelungen, neue Schiffe fuer den Nahrungstransport zugunsten der Hungernden in Somalia zu chartern.

Wegen des Vorfalls ist es extrem schwierig für uns, neue Schiffe unter Vertrag zu nehmen und Nahrungsmittel zu gefährdeten Familien in Somalia zu bringen.Peter Goossens, WFP-Landesdirektor von Somalia
“Mit jedem Tag, der vergeht, wird diese Geduldsprobe noch viel schlimmer für die Besatzung und ihre Familien“, sagte WFP-Landesdirektor von Somalia, Peter Goossens. „Wegen des Vorfalls ist es außerdem extrem schwierig für uns, neue Schiffe unter Vertrag zu nehmen und Nahrungsmittel zu gefährdeten Familien in Somalia zu bringen“.


Am Sonntag, den 25. Februar wurde die MZ Rozen mit zwoelf Besatzungsmitgliedern vor der Nordostküste von Somalia von Piraten entführt. Zuvor hatte sie eine Ladung mit Nahrungsmittelhilfe für WFP nach Bossaso und Berbera gebracht.

Sechs Entführer haben noch immer Gewalt über das Schiff, das jetzt vor Gara’ad, nahe der Grenze zu der zentralsomalischen Region Puntland, vor Anker liegt. Trotz wiederholten Appellen wurde bisher keines der Crew-Mitglieder freigelassen. WFP steht in engem Kontakt mit Somalias Übergangsregierung (TFG), den Behörden von Puntland und den Agenten des Schiffes.

2.423 Tonnen Nahrungsmittelhilfe von WFP warten bereits in Tansania auf ihre Verschiffung. Seit einer Woche ist es WFP jedoch nicht gelungen, eine Reederei für den Transport zu finden. „Das ist eine direkte Folge der Entführung und es hindert uns daran, Nahrung rechtzeitig vor der Regenzeit nach Somalia zu bringen. Es ist unbedingt notwendig, dass dieses Problem sich schnell löst und alle Gruppen humanitäre Transporte und die Hilfskorridore nach Somalia respektieren“, sagte Goossens. 2006 brachte WFP ca. 78.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe zu 1,4 Millionen Menschen nach Somalia, die von der Dürre und den Überflutungen im Süden betroffen waren.