Hilfsflüge stehen wegen fehlender Mittel vor dem Aus
Rom, den 31. Juli 2009 – Der humanitäre Flugdienst des UN World Food Programme (WFP) hat aufgrund dramatischer Finanzierungslücken große Probleme, den Betrieb in Teilen Afrikas aufrecht zu erhalten. Der Flugdienst transportiert humanitäre Helfer in abgelegene Regionen und ermöglicht so lebensnotwendige Unterstützung für hunderttausende Menschen, von denen viele aufgrund von Konflikten ihre Heimat verlassen mussten.
Der humanitäre Flugdienst (UN Humanitarian Air Service, UNHAS) bringt in Westafrika Mitarbeiter von Nothilfeprojekten für die unter Kriegen und Naturkatastrophen leidende Bevölkerung an ihre Einsatzorte. Der UNHAS-Flugdienst für den Tschad ist nur noch bis zum 15. August finanziert, die UNHAS-Operationen in Liberia, Sierra Leone und Guinea verfügen noch bis zum 30. August über ausreichende Mittel.
„Wir bringen tausende humanitäre Helfer in abgelegene und gefährliche Gebiete, überall auf der Welt. Wie sollen sie die Bedürftigen ohne den Flugdienst erreichen? Wie soll WFP die Hungernden erreichen? Wie sollen Ärzte zu ihren Patienten kommen? Wie sollen die Menschen an sauberes Wasser gelangen, wenn die Ingenieure nicht dort hin gelangen um Brunnen zu bauen?“ fragte Pierre Carrasse, Leiter der Luftfahrtabteilung des WFP.
Im Tschad fliegen monatlich im Schnitt etwa 4.000 humanitäre Helfer mit einem der sechs UNHAS-Flugzeuge zu zehn Einsatzorten, um im Osten des Landes 250.000 Flüchtlinge aus Darfur und 180.000 Binnenvertriebene zu unterstützen. Um diesen Flugdienst bis Ende des Jahres weiter zu betreiben, werden US$ 6,7 Millionen benötigt. Dem Flugdienst für Liberia, Sierra Leone und Guinea fehlen bis Ende des Jahres US$ 3,3 Millionen.
Im Februar musste aufgrund ausbleibender Gelder bereits der UNHAS-Flugdienst in Côte d’Ivoire eingestellt werden. UNHAS-Operationen gibt es neben den genannten Ländern auch im Sudan, Somalia, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien, der Zentralafrikanischen Republik und Afghanistan.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Ernährungshilfe wird 2009 rund 108 Millionen Hungernde in 74 Ländern unterstützen.