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Hunderttausende Zentralafrikaner benötigen Nahrungsmittelhilfe

Bangul, 17. April 2007 - Die humanitäre Krise in der Zentralafrikanischen Republik droht sich deutlich zu verschlimmern. Das UN World Food Programme (WFP) hat heute die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, ihre Hilfe für die Not leidenden Menschen deutlich zu erhöhen, da Hunderttausende der vor Krieg und Unruhen fliehenden Zentralafrikaner Nahrungsmittelhilfe benötigen.

„Die humanitäre Situation in der Zentralafrikanischen Republik ist ernst und verschlechtert sich weiter durch die Auswirkungen der Krise in Darfur“, sagte WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran. „Wir müssen unsere Operationen deutlich ausweiten, weil nun 230.000 Menschen Nahrungsmittelhilfe brauchen.“

Nächste Woche wird Josette Sheeran nach Äthiopien, Sudan und Tschad reisen, um sich selbst ein Bild zu machen, wie der Darfur-Konflikt WFP-Operationen in der Region beeinflusst. WFP wird mit 230.000 Betroffenen künftig mehr als sechsmal so viele Menschen wie bisher allein in der Zentralafrikanischen Republik versorgen müssen und hat das Budget der Operation bereits verdoppelt. Weitere 20.000 Zentralafrikaner sind nach Kamerun geflohen und werden dort durch eine neue WFP-Operation unterstützt. In Lagern im südlichen Tschad versorgt WFP bereits knapp 50.000 Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln.

Die Gesamtkosten für die humanitäre Hilfe werden wahrscheinlich 50 Millionen US-Dollar überschreiten. Allein in der Zentralafrikanischen Republik sind für die kürzlich erweiterte Operation 44 Millionen US-Dollar veranschlagt, die Zuwendungen der Geber betragen bisher jedoch nur 14 Millionen US-Dollar

Weitere Hintergrundfakten:

  • Die Zentralafrikanische Republik hat Grenzen zu Tschad, der sudanesischen Region Darfur und der Demokratischen Republik Kongo, welche jeweils selbst von humanitären Krisen betroffen sind.
  • Bei kürzlichen WFP-Missionen in die betroffen Gebiete wurden Hunderte verlassene Dörfer und Tausende niedergebrannte Hütten entdeckt. Wirtschaftliche Aktivitäten sind praktisch zum Stillstand gekommen.
  • Ohne ausreichende Finanzierung könnte WFP dazu gezwungen sein, die Rationen für bis zu 180.000 Menschen in diesem Gebiet zu kürzen, die Versorgung zahlreicherer weiterer Menschen müsste ganz eingestellt werden.
  • Eine aktuelle Untersuchung der Flüchtlinge aus Zentralafrika im Tschad hat gezeigt, dass circa 22 Prozent der Kinder unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung betroffen sind und dass fast 12 Prozent der Kinder stark unterernährt sind.
  • Deutschland hat die WFP-Operation in der Zentralafrikanischen Republik bisher mit 652.000 US-Dallar unterstützt.