Hurrikan Felix bedroht Großstädte – WFP versorgt erste Opfer
Panama, 5. September 2007 - Das UN World Food Programme (WFP) hat mit der Verteilung von Nahrungsmitteln an Opfer des Hurrikan Felix im Norden Nicaraguas begonnen. WFP befürchtet zugleich, dass der gewaltige Sturm bald bis zu 1,5 Millionen weitere Menschen in Mitleidenschaft ziehen wird, vor allem in Honduras.
„Es scheint, als wäre Felix in Richtung der Hauptstadt Tegucigalpa und andere Großstädte in Honduras unterwegs“, sagte die stellvertretende WFP-Regionaldirektorin für Lateinamerika und die Karibik, Gordana Jerger. „Wir schicken deshalb Verstärkung in diese Gebiete, da wir starke Regenfälle und Überschwemmungen erwarten. Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet."
Jerger sagte, dass die Bedrohung nicht länger von den starken Winden des Hurrikans ausgeht, sondern – ähnlich wie bei Hurrikan Mitch 1998 – von starken Regenfällen, Überschwemmungen und tödlichen Erdrutschen. Das Risiko lang anhaltender Regenfälle steige sogar dadurch, dass sich die Geschwindigkeit von Hurrikan Felix verlangsamt hat, so Jerger. Überschwemmungskatastrophen machten Hurrikan Mitch zum zweittödlichsten je registrierten atlantischen Hurrikan, mit fast 11.000 Todesopfern und einem Schaden in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar.
Nachdem Hurrikan Felix im Norden Nicaraguas das Festland erreicht hatte, drehte er in Richtung Nord-West ab und bewegt sich dadurch auf das Zentrum von Honduras und El Salvador zu. Als Konsequenz mussten die in den Norden verlegten Katastrophenmannschaften von WFP unerwartet in die nun gefährdeten Großstädte eilen.
Als Felix im Norden Nicaraguas zuschlug, reagierten die WFP-Mitarbeiter schnell und begannen mit der Hilfestellung für die betroffene Bevölkerung, die im Augenblick auf etwa 55.000 Menschen geschätzt wird. Eine erste Lieferung von 70 Tonnen angereicherter Nahrungsmittel wurde Regierungsmitarbeitern zur Verteilung in den Küstenregionen Puerto Cabezas und Waspam übergeben, welche schwere Schäden erlitten haben.
WFP-Katastrophenteams im nördlichen Nicaragua erlebten die volle Gewalt des Hurrikans mit, als Felix das Dach ihres Hotels fortriss. Wie sie berichteten ist ein WFP-Lagerhaus für Nahrungsmittel ebenfalls komplett zerstört worden.
„Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir uns in der Anfangsphase des Sturms befinden und dass noch viel mehr Zerstörungen und Opfer auf uns zu kommen können“, sagte Jerger. „Zudem ist dies erst der Beginn der Hurrikan-Saison und die Region ist gefährdet, von weiteren gewaltigen Stürmen getroffen zu werden.“
Falls Felix über Honduras nach El Salvador abzieht, könnten starke Regenfälle eine Überflutung des Flusses Lempa auslösen und bis zu 500.000 Menschen betreffen. Während Hurrikan Mitch überflutete der Fluss zehntausende Hektar Ackerland, zerstörte Brücken und zwang Tausende Einwohner ihre Häuser zu verlassen.
„Wir bitten die Geberländer und die internationale Gemeinschaft dringend um finanzielle Unterstützung. Zentralamerika kann während dieser sich verschlimmernden Katastrophe nicht allein gelassen werden“, sagte Jerger.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.