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Innovativer Ansatz gegen Unterernährung kann Hunderttausende Kinder retten

Genf/ New York/ Rom, 7. Juni 2007 - Ein innovativer Ansatz zeigt Fortschritte bei der Behandlung von schwerer akuter Unterernährung, von der weltweit circa 20 Millionen Kinder unter fünf Jahren betroffen sind. Der Ansatz verbindet die traditionelle stationäre Betreuung von schwer unterernährten Kindern im Krankenhaus mit der Versorgung unterernährter Kinder zu Hause.

Circa dreiviertel der Kinder mit schwerer akuter Unterernährung – diejenigen, die guten Appetit und keine medizinischen Komplikationen aufweisen – können zu Hause mit hoch angereicherter therapeutischer Fertignahrung (RUTFs) behandelt werden. Diese neue Erkenntnis wird in einer gemeinsamen Erklärung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des UN World Food Programme (WFP), des UN Standing Committee on Nutrition (SCN) und UNICEFs betont.

RUTFs, eine wohlschmeckende und weiche Spezialnahrung, beinhaltet alle Nährstoffe, die ein unterernährtes Kind benötigt und kann auch unter mangelnden hygienischen Voraussetzungen eingesetzt werden. Da kein Wasser hinzugefügt werden muss, reduziert sich die Gefahr einer Bakterieninfektion. Ein Kühlschrank ist nicht erforderlich. Die Technologie zur Herstellung der Spezialnahrung ist relativ einfach und könnte in allen Ländern mit hohen Raten von akuter Unterernährung verwendet werden.

Nach der traditionellen Methode werden schwer unterernährte Kinder in ein Krankenhaus oder eine spezialisierte Behandlungsstation eingewiesen und mit auf Milch basierender Nahrung versorgt. Vor allem aber in den ärmsten Ländern, wo die meisten Kinder von akuter Unterernährung betroffen sind, ist der Zugang zu solchen Gesundheitszentren erschwert.

Großflächig angewendet könnte die heimbasierte Behandlung von schwerer akuter Unterernährung den Tod von Hunderttausenden Kindern jedes Jahr verhindern. In Notfallsituationen in Ländern wie Äthiopien, Malawi, Niger und Sudan hat der Ansatz die Überlebensraten von schwer unterernährten Kindern bereits erheblich gesteigert. Ziel ist es jetzt, den Ansatz zu auszuweiten, um eine große Anzahl betroffener Kinder in Nichtkrisengebieten zu erreichen.

Circa eine Million Kinder sterben jedes Jahr an schwerer akuter Unterernährung.

Download der gemeinsamen Erklärung unter:

www.who.int/nutrition/topics/statement_commbased_malnutrition/en/index.html

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Jedes Jahr erreicht es durchschnittlich 90 Millionen Menschen, darunter etwa 58 Millionen Kinder, in 80 Ländern.

Die ausführliche Pressemitteilung in Englisch finden Sie hier.