Skip to main content

Klimakrise erfordert gemeinsames Handeln im Kampf gegen Hunger

Seen in this photo is dried maize in the fields of WFP beneficiaries
Die Klimakrise ist nicht mehr nur ein Blick in die Zukunft, sondern tägliche Realität für Millionen Menschen auf der ganzen Welt, warnt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Die internationale Staatengemeinschaft muss jetzt gemeinsam handeln, um bereits vereinbarte Klimaziele umzusetzen und klimaresilientere Gemeinschaften zu schaffen.

Während sich Vertreter*innen aus 40 Staaten beim Petersberger Klimadialog in Berlin über den Kurs der internationalen Klimapolitik austauschen, hat die Klimakrise bereits heute verheerende Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen weltweit. 

Im Jahr 2021 haben extreme Wetterverhältnisse zu den meisten Ernährungskrisen weltweit beigetragen. Über 40% der Weltbevölkerung leben in Gebieten, die durch den Klimawandel besonders bedroht sind. 30% der weltweiten Nahrungsmittelproduktion ist bis zum Ende des Jahrhunderts gefährdet, wenn Emissionen nicht reduziert werden.   

Klimaextreme können Hungerursachen wie Konflikte um knappe Ressourcen noch weiter anheizen. 2021 wurden 22,3 Millionen Menschen durch Klimaextreme vertrieben - bis 2050 könnte sich diese Zahl auf 216 Millionen Menschen erhöhen.   

“Viele Krisen erfordern gerade weltweit unsere Aufmerksamkeit, doch wir dürfen die Bedrohung der Klimakrise darüber nicht vergessen. Insbesondere Länder, die bereits mit multiplen Krisen zu kämpfen haben, können den Auswirkungen von Klimaextremen nichts entgegensetzen. Sie brauchen jetzt dringend unsere Unterstützung.”, warnt Dr. Martin Frick, Direktor des WFP in Deutschland. 

“Eine globale Krise lässt sich nicht im Alleingang lösen. Im Pariser Abkommen hat sich die internationale Staatengemeinschaft bereits auf Klimaziele verständigt - inzwischen wird uns jeden Tag vor Augen geführt, dass an deren Umsetzung das Leben und die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt hängen.” 

WFP verfügt über die nötige Expertise, um ernährungsunsichere Menschen in fragilen Kontexten dabei zu helfen, sich auf Klimakatastrophen vorzubereiten, darauf zu reagieren und sich davon zu erholen. WFP begrüßt deshalb die Initiative der G7, Entwicklungsländer beim Umgang mit Klimaschäden stärker zu unterstützen. Mit Klimarisikoversicherungen konnte WFP bisher beispielsweise 1,5 Millionen Menschen in Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Simbabwe und Gambia vor Dürrekatastrophen schützen.  

Im Sahel stellt WFP gemeinsam mit Dorfbewohner*innen geschädigte Ökosysteme wieder her, die als natürliche Schutzschilde gegen Klimawandelfolgen dienen, macht Böden wieder fruchtbar und fördert eine regionale, kleinbäuerliche und klimaresiliente Landwirtschaft. 

In Bangladesch antizipiert WFP Überschwemmungen durch Frühwarnsysteme und mobilisierte 2020 Bargeldhilfen für 145.000 Menschen vier Tage bevor die Katastrophe eintrat. Das bedeutet nicht nur würdevollere Unterstützung, sondern halbiert auch die Kosten für die Nothilfe.  

Rechtzeitige, flexible und mehrjährige finanzielle Mittel sind angesichts der Klimakrise und ihrer verheerenden Folgen für globale Ernährungssicherheit entscheidend und ein Beitrag zu echter Klimagerechtigkeit.  

 

Weiterführende Informationen

Am Horn von Afrika (Somalia, Kenia und Äthiopien) könnte die Zahl der Hungernden aufgrund von Dürre bis Ende 2022 auf 20 Millionen Menschen ansteigen lassen. In der Region herrschen die trockensten Bedingungen seit 1981, und die Ernten liegen in den betroffenen Gebieten 60-70% unter dem Normalwert. Die Dürre verschärft andere Krisen in der Region wie Konflikte und die sozioökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.   

Im Mai und Juni 2022 wurde Bangladesch von den schlimmsten Überschwemmungen seit 1998 heimgesucht. Schwere Monsunregenfälle und Sturzfluten trafen über 6,9 Millionen Menschen im Nordosten. Die Überschwemmungen beschädigten 254.000 Hektar Ackerland, darunter einen Großteil der Reisernte in der Region.   

Im Juni 2021 wurde in Afghanistan offiziell eine Dürre ausgerufen, und die Weizenproduktion im Regenfeldbau ist im Vergleich zu 2020 um 62 Prozent zurückgegangen. Etwa 70 Prozent der afghanischen Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten, und 85 Prozent beziehen ihr Einkommen aus der Landwirtschaft. Das bedeutet, dass Klimaextreme wie Dürre, Überschwemmungen und Erdrutsche überproportionale Auswirkungen auf Familien und die Volkswirtschaft haben.  

 

#                      #                          #

 

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Follow us on Twitter @WFP_DE

Themen

Klima

Kontakt

Svenja von Reuss

Communications Officer

Mob. +49 151 29121845

Lena von Zabern

Communications Officer

Mob. +49 160 91390518