Klimakrise verschärft Hungerkrise, warnt neuer Leiter von WFP in Berlin
Bei seinem Amtsantritt diese Woche sagte Frick: „Die Klimakrise ist schon heute dramatischer Brandbeschleuniger des Hungers. Die Auswirkungen davon spüren wir in WFP-Einsätzen quer über den Globus. Es trifft diejenigen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind und kaum Möglichkeiten haben, sich ihm anzupassen.“
811 Millionen Menschen leiden bereits heute Hunger. Wenn sich die Erderwärmung um zwei Grad erhöht, rechnet das Welternährungsprogramm mit weiteren 189 Millionen Hungernden.
„Für viele Menschen in Madagaskar, Afghanistan oder Mosambik ist es bereits fünf nach zwölf. Wegen des Klimawandels, sich zuspitzender Konflikte und den Auswirkungen der Pandemie schießen humanitäre Bedarfe explosionsartig in die Höhe. Lebensrettende Hilfe muss deshalb zuverlässig finanziert werden, aber es braucht auch planbare und flexible Mittel, um Menschen krisenfester zu machen und Anpassungen an den Klimawandel voranzutreiben. Es gibt Lösungen, um aus dem Krisenmodus herauszukommen“, so Frick weiter.
Als zweitgrößter Geber für WFP weltweit kommt Deutschland eine Schlüsselrolle zu, die großen Herausforderungen anzugehen, die sich bei den Themen humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stellen. „Das anhaltend große Engagement Deutschlands ist ein Zeichen der Hoffnung für viele Betroffenen weltweit. Ich freue mich, diese produktive Partnerschaft mit einer neuen Regierung und einem neuen Parlament in die Zukunft zu tragen. Es gibt viel zu tun!“, sagte Martin Frick, der die Leitung des Büros von Heiko Knoch übernommen hat, der diese seit 2015 innehatte. Die Berliner Repräsentanz von WFP ist neben Deutschland auch für Österreich und Liechtenstein zuständig.
Bevor Dr. Martin Frick die Leitung des Berliner WFP-Büros übernahm, unterstützte er die Vorbereitung des diesjährigen „Food Systems Summit“ des UN-Generalsekretärs und war zuvor leitender Direktor des UNFCCC-Sekretariats, das sich um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens kümmert. Als Programmdirektor von Kofi Annans „Global Humanitarian Forum“ half er bereits in den 2000er-Jahren das Narrativ der Klimagerechtigkeit zu entwickeln und bekannt zu machen. In seiner Rolle als Klimadirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) arbeitete er an der Schnittstelle zwischen Klima, Entwicklung und Ernährung. Als deutscher Botschafter bei den Vereinten Nationen in Bonn war Frick am Ausbau des Standorts Bonn als „Sustainability Hubs“ der UN beteiligt. Frick ist zudem promovierter Jurist.
Hinweise für Redakteur*innen:
Ein Portraitbild von Dr. Martin Frick finden Sie hier
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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
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