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Krise in der Elfenbeinküste: Über 300.000 Menschen benötigen Ernährungshilfe

Die Zahl der Flüchtlinge und Vetriebenen aufgrund der Krise in der Elfenbeinküste ist so dramatisch angestiegen, dass das UN World Food Programme (WFP) seine Ernährungshilfe deutlich ausbauen muss, wie es heute bekannt gegeben hat.

„Die Anzahl geflohener Menschen hat ein dramatisches Ausmaß erreicht. Insbesondere aufgrund der Gewalt gegenüber Zivilisten in der Elfenbeinküste erwarten wir,  dass sich die Situation weiter verschlimmert“, sagte der Regionaldirektor des WFP Thomas Yanga. „Wir versuchen die Hungernden, die Vertriebenen und die Flüchtlinge zu unterstützen. Zugleich machen wir uns große Sorgen über die immense Belastung der lokalen Gemeinden in Liberia, die so viele Flüchtlinge aufgenommen haben.“



WFP plant 125.000 Menschen innerhalb der nächsten sechs Monate in der Elfenbeinküste  zu unterstützen. Dies wird Nahrungsrationen umfassen sowie gezielte Hilfen für unterernährte Kinder unter fünf Jahren sowie für schwangere Frauen, stillende Mütter und Menschen, die mit HIV / AIDS leben. Die Operation wird knapp 16 Millionen US$ kosten und große logistische Herausforderungen meistern: In der Elfenbeinküste sind viele Banken geschlossen, die Benzinpreise steigen, Lastwagen und Fahrer für den Transport von Nahrungsmitteln stehen nur begrenzt zur Verfügung. 



Im angrenzenden Liberia ist eine neue Welle von Flüchtlingen eingetroffen, nachdem im Februar erneute Kämpfe in der Elfenbeinküste entbrannten. Die Anzahl der Flüchtlinge hat sich fast verdoppelt auf 80.000 Menschen.  Viele der eintreffenden Flüchtlinge werden von örtlichen Dorfbewohnern aufgenommen und ernährt, aber ihre Vorräte schwinden.



„Ich war letzte Woche an der Grenze in Liberia und es gibt Familien, welche seit vier oder fünf Monaten Flüchtlinge beherbergen“, sagte Yanga. „Wir sind ebenso wie die Regierung sehr besorgt über die Auswirkungen für die Menschen vor Ort, die ganze Flüchtlingsfamilien  aufnehmen, während sie darum kämpfen müssen, sich selbst versorgen zu können.“ 



WFP plant nun 186.000 Menschen in Liberia mit 25.000 Tonnen Nahrung im Wert von 35 Millionen US$ zu unterstützen. Die Hilfe wird an lokale Haushalte wie auch direkt an die Flüchtlinge verteilt. 



„Dies ist eine Herausforderung in den abgelegenen und unzugänglichen Gebieten Liberias“, fügte Yanga hinzu. „Die Regenzeit, die im April beginnt, wird den Transport weiter erschweren. Wir müssen dringend handeln“.