Krise in Myanmar: WFP erreicht 250.000 Menschen
Fortschritte aber langsam und unzureichend
Mehr als zwei Wochen nach dem Wirbelsturm Nargis macht das UN World Food Programme (WFP) Fortschritte dabei, die Opfer zu erreichen. Diese Fortschritte sind jedoch langsam und unzureichend. Bis zum heutigen Tag hat WFP genügend Nahrungsmittel in den betroffenen Gebieten verteilt, um 250.000 Menschen zu ernähren.
WFP-Mitarbeiter berichten, im Einsatzgebiet immer noch auf neue Gemeinden zu treffen, in denen sämtliche Häuser zerstört wurden und deren Überlebenden bislang keinerlei Hilfe von Außen erhalten. Am dringendsten benötigt werden Nahrungsmittel, Trinkwasser und Unterkünfte.
WFP hat seit dem Wirbelsturm Nargis genügend Reis in Myanmar gekauft, um über 1,5 Millionen Menschen mit einer Zwei-Wochen-Ration versorgen zu können (8.500 Tonnen). Weitere 1.050 Tonnen Bohnen konnten ebenfalls erstanden werden. Diese lokalen Einkäufe ermöglichen es WFP, Nahrungsmittel schnell und kostengünstig zu den Menschen zu bringen, die sie am dringendsten benötigen.
WFP konnte bisher insgesamt 13 Luftfrachttransporte nach Yangon durchführen. An Bord dieser Transporte wurden nährstoffreiche Energiekekse, medizinische Ausrüstung, Planen und andere wichtige Ausrüstungsgegenstände für die humanitäre Hilfe transportiert. Darunter befanden sich temporäre Lagerhäuser, Büroräume, Unterkünfte, Kommunikationsausrüstung und sogar kleine Boote, um humanitären Helfer die Fortbewegung in den am schlimmsten betroffenen Gebieten des Irrawaddy-Deltas zu ermöglichen.
Ein Umschlagplatz für Luftoperationen des WFP in Myanmar konnte über das Wochenende auf dem ehemaligen internationalen Flughafen Bangkoks, Don Mueang, den Betrieb aufnehmen. WFP nimmt dort auch Anfragen anderer UN-Organisationen und von NGOs entgegen, um deren Hilfsgüter für Myanmar in Thailand umzuschlagen.
Das schwierige Gelände im Delta, der Zustand der Straßen in der Region und die Notwendigkeit, große Mengen an Nahrungsmitteln zu transportieren, machen es für WFP erforderlich, weitere Lastkähne und Schlepper unter Vertrag zu nehmen. Diese Schiffe werden zwischen den Häfen im Delta und Yangon operieren. Drei Boote mit einer Gesamtkapazität von 570 Tonnen wurden von WFP in Yangon unter Vertrag genommen. Weitere Boote wurden in Pathein verpflichtet.
Mehrere wichtige Straßen sind Berichten zufolge in schlechtem Zustand, darunter die Straßen von Kyayklat nach Bogale und von Myaungmya nach Labutta. Zwei zerstörte Brücken zwischen Yangon und Bogale wurden inzwischen repariert.
WFP konnte zwei Außenstellen im Irrawaddy-Delta aufbauen. Diese Büros in Laputta und Bogale werden oder wurden bereits mit Internetzugang und Hochfrequenzfunkgeräten ausgestattet. Ein Logistikzentrum wird in Pyapon aufgebaut, ein weiteres eventuell in Pathein.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2008 mehr als 70 Millionen Hungernde in 80 Ländern unterstützen.