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Lage für Flüchtlinge im Libanon spitzt sich zu: Nahrungsmittel werden knapp

Rom, 20. Juli 2006 – Durch die fortschreitende Krise im Libanon warnt WFP davor, dass hunderttausende Libanesen zunehmend schwierigeren Zugang zu Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen hätten.

„Schäden an Straßen und Brücken haben die Versorgungswege für Nahrungsmittel nahezu vollständig unterbrochen, was die Flüchtlinge stark trifft", erklärte Amer Daoudi, Leiter der WFP-Gruppe zur Einschätzung der Situation vor Ort in Beirut.

WFP ist vor allem zunehmend beunruhigt über die Lage der Menschen im Südlibanon. Neben der Bereitstellung dringend notwendiger Nahrungsmittel ist WFP im Namen der im Libanon tätigen UNO-Agenturen für die Logistik vor Ort verantwortlich sowie im Bereich der Nachrichtentechnik, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

„Wir bitten alle Seiten des Konflikts darum, die Neutralität und Unparteilichkeit der humanitären Helfer zu respektieren und ihnen freien Zugang zu allen Gebieten zu gewährleisten, damit wir die hilfsbedürftigen Menschen so schnell wie möglich erreichen können“, sagte Naila Sabra, WFP-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Zentralasien.

"Sollte sich die Sicherheitslage weiter verschlechtern, werden noch viel mehr Menschen ihre Häuser verlassen müssen und damit humanitäre Unterstützung brauchen", fügte Sabra hinzu.

Nach Schätzungen der libanesischen Regierung haben 500.000 Libanesen seit Beginn der Kämpfe ihre Häuser verlassen und in Schulen und öffentlichen Gebäuden Unterkunft gesucht. Eine sich verschlechternde Versorgungslage sowie unsichere Straßen sind das größte Problem für die Menschen, um an Nahrungsmittel zu gelangen.

WFP erarbeitet einen Nothilfeplan, mit dem vor allem Frauen und Kindern geholfen werden soll. Dies wird Teil eines UN Flash Appeals sein, der in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll.

Libanon ist ein Nahrungsmitteldefizitland; es importiert 90 Prozent seines Getreidebedarfs. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist schätzungsweise für 1 bis 3 Monate gesichert; allerdings führen die Schäden innerhalb der Infrastruktur, die sich verschlechternde Sicherheitslage und die rasant wachsenden Preise dazu, dass der Zugang zu Nahrungsmitteln erheblich erschwert wird.