Massenflucht aus Zentralafrikanischer Republik - WFP warnt vor regionaler Krise
„Dies ist eine regionale Krise, die weit über die Grenzen der Zentralafrikanischen Republik hinausgeht. Die Menschen hier – die meisten von ihnen Frauen und Kinder – haben ihre Häuser niederbrennen sehen und ungeheure Gewalt erlebt. Sie hatten keine andere Wahl, als zu fliehen” sagte Denise Brown, WFP-Regionaldirektorin für Westafrika.
„Die Betroffenen brauchen dringend Ernährungshilfe und andere Unterstützung, sowohl in der Zentralafrikanischen Republik als auch in den Nachbarländern. Sie brauchen sofort Hilfe und sollten nicht darauf warten müssen“, bekräftigte Brown.
Mehr als 70.000 Menschen sind seit der verstärkten Gewalt im Dezember 2013 aus der Zentralafrikanischen Republik in den Tschad geflohen. In der Demokratischen Republik Kongo sind bislang 62.000 Flüchtlinge angekommen, 28.000 sind nach Kamerun und 12.000 sind in die Republik Kongo geflohen.
Seit Dezember 2013 hat sich der Exodus aus der Zentralafrikanischen Republik verstärkt und erzeugt so neuen Druck auf die lokale Bevölkerung in den Nachbarländern.
WFP ist besorgt, nicht alle von Hunger und Armut bedrohten Flüchtlinge mit Nothilfe erreichen zu können, da nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen. Viele der umliegenden Länder haben bereits eine sehr große Anzahl an Flüchtlingen aufgenommen und die Ressourcen sind sehr begrenzt. Die WFP-Getreidevorräte für die Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik im Kongo schwinden besorgniserregend schnell und neue Hilfe wird dringend benötigt.
Bedarf für WFP-Hilfsoperationen in der Region
Im Süden des Tschads haben bereits 39.000 Menschen Ernährungshilfe erhalten. WFP bereitet sich darauf vor, für die nächsten sechs Monate weitere 50.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und 100.000 mit Nahrungsmittel-Gutscheinen zu unterstützen. Die Hilfsoperation kostet insgesamt 16,3 Millionen US-Dollar.
In Kamerun unterstützt WFP 27.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik und geht davon aus, dass die Anzahl auf 43.000 steigen wird. WFP benötigt 1,5 Millionen US-Dollar für eine erste, auf drei Monate angelegte Hilfsoperation.
In der Demokratischen Republik Kongo unterstützt WFP bereits Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik sowie eine große Anzahl von Binnenvertriebenen. Wegen mangelnder Gelder muss WFP Prioritäten setzen und unterstützt zurzeit nur die Bedürftigsten und die neu ankommenden Flüchtlinge, für die WFP in den kommenden 6 Monaten 4 Millionen US-Dollar fehlen.
In der Republik Kongo benötigt WFP 1,7 Millionen US-Dollar, um 12.000 Flüchtlinge 6 Monate lang zu unterstützen.