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Nahrungsmittelproduktion in Myanmar nach Wirbelsturm Nargis ausreichend

Zugang zu Nahrung für viele immer noch problematisch

Bangkok, den 28. Januar 2009 - Trotz großer Schäden durch den Wirbelsturm Nargis, der die Reisernte im Irrawaddy-Delta größtenteils zerstört hatte, war die Nahrungsmittelproduktion in Myanmar 2008 aufgrund gestiegener Ernten in anderen Regionen zufrieden stellend. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des UN World Food Programme (WFP) und der UN Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hervor.

Die Reisproduktion in den vom Wirbelsturm betroffenen Regionen Irrawaddy und Yangon wird schätzungsweise nur 50 Prozent des Vorjahres betragen. Allerdings wird die landwirtschaftliche Produktion in den nicht betroffenen Gebieten gleich hoch oder besser sein als im Vorjahr.

Dank günstiger Wetterbedingungen und der zunehmenden Verwendung von besserem Reissaatgut wird die Getreideproduktion 2008/2009 auf 21 Millionen Tonnen geschätzt. Dies wären drei Prozent weniger als im Vorjahr, aber 10 Prozent mehr als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Der Zugang zu Nahrung bleibt die entscheidende HerausforderungChris Kaye, WFP-Landesdirektor Myanmar
Die Nahrungsmittelproduktion insgesamt wird für die kommende Saison 2009 als ausreichend eingeschätzt. Nichtsdestotrotz bleibt der Zugang zu Nahrungsmitteln ein Problem für die Ärmsten in Myanmar. Es gibt weiter Ernährungsunsicherheit in Teilen des Deltas sowie in anderen Regionen. Im Norden des Landes und in abgelegenen Regionen sind die Unterernährungsraten immer noch hoch.

Insgesamt sind über fünf Millionen Menschen in Myanmar ohne Zugang zu Nahrung. Dem Bericht zufolge wird in den vom Wirbelsturm betroffenen Gebiet Irrawaddy weiterhin Nothilfe benötigt. Gleiches gilt für die Region Chin State, wo eine Rattenplage die Nahrungsvorräte dezimiert hat, für die Region Northern Rakhine State sowie für andere Gebiete, in den WFP Nahrungsmittel verteilt.

Der UN-Bericht stellt fest, dass die Auswirkungen, die Wirbelsturm Nargis auf den Viehbestand und die Fischerei im Delta hatte, die Versorgung mit Nahrung und die Einkommen der Bauern über 2008/2009 hinaus beeinträchtigen wird. „Die humanitäre Hilfe konnte die Produktionskapazitäten kleiner und mittlerer Bauern nicht wieder herstellen. Bauern und Fischer können ihre Bedürfnisse dieses Jahr wohl nicht selbst tragen, wodurch sie in eine Verarmungsspirale geraten“, sagte He Changchui, FAO-Regionalleiter für Asien und den Pazifik.

„Der Zugang zu Nahrung bleibt die entscheidende Herausforderung für die Ärmsten und für gefährdete Gruppen in abgelegenen Gebieten Myanmars“, sagte Chris Kaye, WFP-Vertreter in Myanmar. „Die beschränkte Ernte im Delta bedeutet, dass alle die von Wirbelsturm Nargis betroffen waren, alle die ihre Lebensgrundlage gerade wieder aufbauen, weiterhin auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind.“

Die Bauern haben hohe Kosten für Dünger und Treibstoff zu tragen während die Preise für ihre Erzeugnisse fluktuieren. Der Aufbau von angemessenen Finanzdienstleistungen und ein liberalisierter Markt werden essentiell sein für ein nachhaltiges Wachstum der Landwirtschaft in Myanmar. Trotz dieser Herausforderungen und dem anhaltend schlechten Zugang zu Nahrung in vielen Teilen des Landes werden die Getreideexporte Myanmars dieses Jahr schätzungsweise hoch ausfallen.

Der Bericht hat ein hohes Niveau der Unterernährung im Northern Rakhine State festgestellt und schlägt eine gemeinsame Untersuchung der Ernährungssicherheit durch UNICEF und WFP vor, um die Berichte zu verifizieren und, falls nötig, ein angemessenes Eingreifen zu planen. Eine grundlegende Untersuchung der Ernährungssicherheit im Chin State und anderen Regionen mit einem hohen Prozentsatz an Ernährungsunsicherheit wird ebenfalls vorgeschlagen.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2009 rund 100 Millionen Hungernde in 77 Ländern unterstützen.