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Nahrungsrationen für eine halbe Million Flüchtlinge ab sofort gekürzt

Mittel für Opfer der Hungerkrise am Horn von Afrika reichen nicht aus.

NAIROBI – In den Flüchtlingslagern in Kenia muss das UN World Food Programme (WFP) ab morgen (1. November) die Nahrungsrationen für mehr als eine halbe Million Flüchtlinge kürzen, die vielfach aufgrund der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika sowie Gewalt und Kämpfen in Somalia in die Lager geflohen waren. WFP und dem UN Flüchtlingskommissariat (UNHCR) fehlen die Mittel, um die Flüchtlinge in den Lagern Dadaab und Kakuma zu ernähren. „Wir haben alles getan, um dies zu vermeiden. Aber wir müssen die Nahrungsrationen ab November um 20 Prozent kürzen, damit wir bis Ende des Jahres überhaupt Nahrungsmittel verteilen können“, sagt Ronald Sibanda, WFP-Landesdirektor in Kenia. „Wir hoffen, dies bleibt eine kurzfristige Maßnahme, weshalb wir an Regierungen und Spender appellieren, den Flüchtlingen zu helfen.“
Wenn WFP keine weiteren Zuwendungen und Spenden erreichen, werden die vorhandenen Nahrungsmittel im Januar nahezu aufgebraucht sein. Rund 535.000 Flüchtlinge sind in Kenia auf die Ernährungshilfe von WFP angewiesen. WFP benötigt pro Monat etwa 10 Millionen US-Dollar, um die Betroffenen mit mehr als 10.000 Tonnen Nahrungsmitteln zu unterstützen.
Die Rationskürzung um 20 Prozent bedeutet, dass die Flüchtlinge ihren minimalen Ernährungsbedarf laut Weltgesundheitsorganisation von 2100 Kilokalorien am Tag nicht mehr decken, sondern nur noch 1680 Kilokalorien zu sich nehmen können. Das UN World Food Programme hat daher einen dringenden Appell an zahlreiche Regierungen versandt und um umgehende Zuwendungen gebeten.