Nordkorea leidet an dramatischem Nahrungsmittelmangel
Peking, 28. März 2007 – In Nordkorea mangelt es an einer Million Tonnen Nahrungsmittel im Kampf gegen den Hunger. Wie das UN World Food Programme (WFP) heute mitteilte, hat dies die Regierung der Demokratischen Volksrepublik WFP bestätigt und sich erstmals wieder offen für höhere Nahrungsmittellieferungen des UN-Programms gezeigt.
Wir sind bereit, unsere Hilfe für die Menschen in Nordkorea deutlich zu erhöhen.Tony Banbury, WFP-Direktor von Asien
“Der Kampf gegen den Hunger in Nordkorea droht verloren zu gehen“, sagte WFP-Asiendirektor Tony Banbury nach seinem gerade beendeten Besuch in Nordkorea. „Wir sind bereit, unsere Hilfe für die Menschen in Nordkorea deutlich zu erhöhen. Die Menschen hungern und die Trockenzeit steht vor der Tür.“
Nach Schätzungen mangelt es jedem zweiten bis dritten der 23 Millionen Nordkoreaner an Nahrung. Mehr als jedes dritte Kleinkind gilt als chronisch unterernährt. Nachdem sich die Lage seit der Hungersnot in der zweiten Hälfte der 90er Jahre stetig verbessert hatte, haben 2006 Überflutungen wichtiges Farmland zerstört. Zugleich war die Nahrungsmittelhilfe verringert worden. „Millionen von Nordkoreanern sind nun von Nahrungsmangel bedroht, WFP und die Geberstaaten müssen deshalb reagieren“, forderte Banbury.
WFP versorgt momentan 1,9 Millionen Nordkoreaner mit Nahrungsmitteln. Bereits die laufenden WFP-Projekte im Land sind mangels Finanzierung gefährdet. Eingegangene Zuwendungen und Spenden für die derzeitige Mission betragen weniger als 20 Prozent der benötigten 102 Mio. US-Dollar.
Erheblich höhere Zuwendungen würden WFP erlauben, seine derzeitigen Operationen in 29 Bezirken auf die 50 Bezirke auszuweiten, in denen das UN-Programm großen Handlungsbedarf sieht. „Mit mehr Mitteln könnte WFP zumindest die dringendsten Bedürfnisse von Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern befriedigen", sagte WFP-Asiendirektor Banbury, „aber wir benötigen diese Hilfe schnell“.