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Pandemie zerstört historischen Fortschritt beim Zugang von Kindern zu Schulmahlzeiten

 Photo: WFP/Alexis Masciarelli, primary school children eat their hot meal in their classroom at the Catherine Flon state school, in the city of Jeremie, Haiti.
ROM – Die COVID-19-Pandemie droht, ein Jahrzehnt hart erkämpfter Erfolge im globalen Einsatz, um den bedürftigsten Kindern weltweit täglich eine nahrhafte und kostenlose Schulmahlzeit bereitzustellen, rückgängig zu machen, laut einem heute veröffentlichten Bericht des UN World Food Programme (WFP).

Jedes zweite Schulkind, rund 388 Millionen Kinder weltweit, erhielten täglich eine Schulmahlzeit, als die Pandemie ausbrach – die höchste Zahl in der Geschichte laut dem WFP-Bericht „State of School Feeding Worldwide“ zur weltweiten Lage von Schulmahlzeiten. Bis April 2020 hatten 199 Länder ihre Schulen geschlossen und 370 Millionen Kinder verloren dadurch ihre Schulmahlzeiten – für viele die einzige nahrhafte Mahlzeit des Tages.

Regierungen weltweit wurde durch die Schulschließungen die kritische Rolle von Schulmahlzeiten in der Unterstützung der schwächsten Kinder und ihrer Zukunft verdeutlicht, so die Autor*innen des Berichts. Sie riefen zu globalen Maßnahmen auf, um die Versorgung mit Schulmahlzeiten wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zu bringen und weiter auszuweiten, um auch die 73 Millionen bedürftigen Kinder zu erreichen, die schon vor der Pandemie keine Mahlzeiten erhielten.

„Schulmahlzeiten sind wirklich entscheidend – für Kinder, für Gemeinschaften und für ganze Länder“, sagte WFP-Exekutivdirektor David Beasley. „Diese eine Mahlzeit am Tag ist oft der Grund, warum hungrige Kinder überhaupt zur Schule gehen. Sie ist auch ein starker Anreiz dafür, nach den Lockdowns wieder in die Schule zurückzukommen. Wir müssen diese Programme wieder zum Laufen bringen – sogar besser als zuvor – um zu verhindern, dass COVID die Zukunft von Millionen der bedürftigsten Kinder der Welt zerstört.“

2021 wird WFP im Rahmen eines Bündnisses mit Entwicklungsorganisationen, Gebern, dem Privatsektor und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten, um Regierungen bei der Ausweitung von Schulmahlzeitenprogrammen zu unterstützen, so der Bericht.

Zwischen 2013 und 2020 stieg die Zahl der Kinder, die Schulmahlzeiten erhalten, weltweit um 9 Prozent und in Ländern mit niedrigem Einkommen um 36 Prozent. Das war möglich, weil Regierungen ihre Programme ausweiteten und damit Schulmahlzeiten zum weitreichendsten sozialen Sicherheitsnetz der Welt machten.

Studien haben gezeigt, dass Schulmahlzeiten im Leben von Kindern aus armen Familien große positive Wirkungen entfalten können. Sie beugen Hunger vor, fördern langfristig die Gesundheit und helfen dem Kind, zu lernen und gesund aufzuwachsen. Das gilt besonders für Mädchen: Dort, wo es Schulmahlzeitenprogramme gibt, bleiben Mädchen länger in der Schule und die Häufigkeit von Kinderheirat und Teenagerschwangerschaft sinken.

Wenn sie lokal produzierte Nahrungsmittel verwenden, können Schulmahlzeitenprogramme auch die lokale Wirtschaft einer Gemeinschaft ankurbeln. Sie schaffen Nachfrage nach vielfältigeren, nahrhafteren Nahrungsmitteln und tragen zu stabilen Märkten bei, die lokale Landwirtschaft und Ernährungssysteme stärken.

Gerade in einer Welt nach COVID-19 sind Schulmahlzeitenprogramme noch wichtigere Investitionen, so der WFP-Bericht „State of School Feeding Worldwide“, denn sie verhelfen Ländern zu einer gesunden und gebildeten Bevölkerung, während sie gleichzeitig das nationale Wachstum und die wirtschaftliche Entwicklung fördern.

Effiziente Schulmahlzeitenprogramme rentieren sich mit bis zu 9 US-Dollar für jeden einzelnen investierten US-Dollar. Außerdem schaffen sie Arbeitsplätze: Nach WFP-Berechnungen entstehen pro 100.000 Kinder etwa 1.668 neue Arbeitsplätze.

„WFP setzt sich gemeinsam mit seinen Partnern dafür ein, dass kein Kind, egal wo es lebt, hungrig zur Schule geht – oder noch schlimmer, gar nicht zur Schule geht. Nach den Turbulenzen der letzten Monate müssen wir die Gelegenheit ergreifen, um jetzt mit dem Aufbau der besseren Welt zu beginnen, die wir uns alle wünschen“, sagte Exekutivdirektor Beasley im Vorwort des Berichts.

 

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Das UN World Food Programme (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

 

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Schulmahlzeiten

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