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Piraten gefährden Hilfe für Vertriebene in Mogadischu

Mogadischu, 18. Mai 2007 - Eine neue Welle der Piraterie gefährdet die Versorgung Notleidender in Mogadischu. Das UN World Food Programme (WFP) hat heute bekannt gegeben, dass es zwar mittlerweile 122.500 der durch die jüngsten Kämpfe in Mogadischu Vertriebenen mit Nahrungsmittelhilfe erreicht. Neue Überfälle auf Schiffe vor der Küste Somalias gefährden jedoch die Versorgung. In diesem Jahr wurden bereits mindestens fünf Schiffe vor Somalia entführt, allein zwei in der vergangenen Woche.

„Gerade jetzt, wo wir mehr Menschen in Mogadischu erreichen können, nehmen die Zwischenfälle mit Piraten vor der Küste Somalias zu und drohen, uns den entscheidenden Seeweg für unsere Transporte abzuschneiden“, sagte der WFP-Landesdirektor in Somalia, Peter Goossens. „In der Hoffnung sich selbst bereichern zu können, spielen diese Piraten auf grausame Art und Weise mit dem Leben der Schwächsten, der Frauen und der Kinder in Somalia.“

Die Vereinten Nationen schätzen, dass zwischen 300.000 und 400.000 Menschen seit dem 1. Februar aus Mogadischu geflohen sind. WFP hat sich zum Ziel gesetzt, 150.000 von ihnen mit der dringend benötigten Nahrungsmittelhilfe zu erreichen. Das Internationale Rote Kreuz und die Nichtregierungsorganisation CARE versorgen ebenfalls eine hohe Zahl Vertriebener aus Mogadischu mit Nahrung.

In der vergangenen Woche wurden erneut zwei Schiffe vor der Küste Somalias gekapert, weitere missglückte Entführungsversuche sind in jüngster Zeit bekannt geworden. „Wir appellieren an die somalische Regierung zu handeln und diese Piraten aufzuhalten, bevor sie die Mannschaften auf den gekaperten Schiffen und die Menschen in Somalia in noch größere Not stürzen“, sagte Gossens.

Im Jahr 2007 plant WFP eine Million Menschen in Somalia zu unterstützen, darunter 800.000 Menschen im Süden und im Zentrum des Landes. Die Versorgung der Vertriebenen in Mogadischu durch WFP wird wahrscheinlich zusätzliche 10 Millionen US-Dollar erfordern.