Skip to main content

Schicksal vieler Flutopfer in Afghanistan ungewiss - WFP erhöht Notfallhilfe

Kabul, 5. April 2007 - Das Schicksal vieler Menschen ist im Zuge der zerstörerischen Frühjahrsfluten in Afghanistan weiter ungewiss. Das UN World Food Programme (WFP) hatte seine Hilfsanstrengungen sofort nach den ersten Flutberichten deutlich verstärkt, sodass bereits 1000 Tonnen Notfallrationen im Land eingetroffen sind. Diese werden ausreichen um 60.000 Menschen 30 Tage lang versorgen zu können. WFP kann viele Menschen in den Bergregionen und den umkämpften Gebieten jedoch nur schwer erreichen, da Zufahrtswege zerstört oder von Schlammlawinen verschüttet sind.

„Wir dürfen keine Zeit verlieren“, sagte WFP-Afghanistan-Direktor Rick Corsino heute. „In Afghanistan dauert es bis Nahrung und sonstige Hilfe die Betroffenen erreicht und es gibt sehr viele, die dringend Nahrung, Hütten, Decken und medizinische Versorgung benötigen.“

Die Hilfsanstrengungen von WFP werden in der überschwemmten südlichen Provinz Helmand zusätzlich durch die Sicherheitslage erschwert, da es immer wieder zu Kämpfen zwischen Aufständischen, der Regierung und internationalen Truppen kommt. Die Flutopfer in diesen Gebieten zu erreichen ist eine Herausforderung für WFP, da mit Nahrungsmitteln beladene LKWs oft von Aufständischen angegriffen werden.

Der starke Regen und die einsetzende Schneeschmelze haben über 300 Straßenkilometer unpassierbar gemacht, darunter auch die großen Autobahnen, welche die Hauptstadt Kabul mit dem Norden und Süden des Landes verbinden. Dutzende Menschen und viele Nutztiere starben seit die Regenfälle Mitte März begannen. Häuser und tausende Hektar bestelltes Land wurden zerstört.

Am schwersten betroffen sind die zentral gelegenen Provinzen Kabul Uruzgan, Parwan und Day Kundi sowie Ghor, Badghis und Herat im Westen des Landes. Im Süden und Osten des Landes sind die Provinzen Nangarhar, Kunar, Khost, Paktiya, Helmand und Nimroz betroffen. In der Hauptstadt Kabul wurden 500 Häuser beschädigt oder zerstört, 900 Familien sind ohne Obdach und weitere 1700 drohen bald fliehen zu müssen.

Der afghanische Vizepräsident erklärte 13 der 34 Provinzen des Landes auf Grund der Schäden zu Katastrophengebieten. WFP koordiniert seine Hilfe mit Ministerien vor Ort, anderen UN-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und internationalen Militärvertretern.

„Die Koordination verlief sehr gut“, sagte Corsino. „Wir haben gut zusammengearbeitet, um so schnell wie möglich die am schlimmsten Betroffenen mit der dringendsten Hilfe zu versorgen“.

Da die Regenfälle teils andauern, werden das Ausmaß der Zerstörung und die Zahl der Opfer weiterhin von einem Notfallteam erfasst, das u.a. aus Regierungsvertretern, WFP und anderen UN-Organisationen sowie dem Afghanischen Roten Halbmond besteht.