Sechs Monate nach dem Beben - Ursachen des Hungers in Haiti besiegen
Port-au-Prince, den 8. Juli 2010 – Sechs Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti hat WFP begonnen, eine dauerhafte Ernährungsgrundlage für alle Haitianer zu schaffen. „In den Stunden unmittelbar nach dem Beben leistete WFP Nothilfe, und hat so verhindert, dass diese Naturkatastrophe zu einer Hungerkrise für die Menschen in Haiti führte“, sagte Josette Sheeran, WFP-Exekutivdirektorin. „Jetzt arbeiten wir gemeinsam mit der haitianischen Regierung und weiteren Partnern an „Cash and Food for Work“-Programmen sowie Schulspeisungen und Initiativen, die die Ernährungssicherheit in Haiti wieder aufbauen sollen.“
In Zusammenarbeit mit der haitianischen Regierung und Nichtergierungsorganisationen, hat WFP befristete Arbeitsmaßnahmen gestartet. Diese sind von Region zu Region unterschiedlich, jedoch haben alle Initiativen ein gemeinsames Ziel: sie sollen einen Beitrag für den Wiederaufbau leisten und die Landwirtschaft stärken. Üblicherweise erhalten die Arbeiter als Gegenleistung sowohl Bargeld als auch Nahrungsmittel. So verdienen sie Geld, das ihre täglichen Ausgaben wie Medikamente und Kleidung abdeckt. Gleichzeitig verfügt die ganze Familie über ausreichend Nahrungsmittel.
Etwa 35.000 Frauen und Männer sind momentan in den „Food and Cash for Work“-Programmen des WFP tätig. WFP geht davon aus, dass diese Zahl bis zum Ende des Jahres auf 140.000 ansteigt.
„Wir unterstützen eine hohe Anzahl an Menschen, die andernfalls große Schwierigkeiten hätten, sich und ihre Familien zu ernähren“, sagte die WFP Landesdirektorin Myrta Kaulard. Sie fügte hinzu, dass die Arbeiter, die „Food and Cash for Work“-Pakete erhalten, damit eine bis zu 5-köpfige Familie ernähren können.
Außerdem stellt WFP gemeinsam mit der Regierung Haitis eine warme Mahlzeit für 655.000 Schulkinder bereit. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 800.000 Kinder unterstützen zu können.
„Die Schulspeisungsprogramme bilden den Grundstein unserer Operationen in Haiti“, so Kaulard. „Sie garantieren auf einfache und effektive Weise, dass die Kinder jeden Tag mindestens eine nährstoffreiche Mahlzeit erhalten und weiterhin zur Schule gehen“.
WFP unterstützt auch Schwangere und stillende Mütter, sowie Kinder unter 5 Jahren, mit spezieller Zusatznahrung. Im Juni waren es eine halbe Million besonders Gefährdete, die dank der Spezialnahrung in dieser Wiederaufbauphase vor Mangelernährung bewahrt werden konnten.
Da nun die Hurrikansaison bevorsteht, hat das Logistikteam des WFP im ganzen Land ausreichend Nahrungsmittel eingelagert, um 1,1 Millionen Menschen für sechs Wochen unterstützen zu können. Außerdem hat WFP ein Lastschiffsystem zwischen den zentralen Häfen Haitis und Santo Domingo eingerichtet, falls die Straßen aufgrund von Regen und Erdrutschen unbefahrbar sein werden. Dieses System wird für die gesamte humanitäre Gemeinschaft zugänglich sein.
Landesdirektorin Kaulard verwies zudem darauf, dass WFP, wenn möglich, Nahrungsmittel lokal einkauft, da die neue Ernte neue Erträge auf die Märkte bringen wird.