Sri Lanka: Fast 100.000 neue Flüchtlinge warten auf Hilfe
Bangkok, 20. März 2007 - Aufgrund der eskalierenden Kämpfe im Lande haben fast 100.000 weitere Sri Lankesen die Flucht ergriffen und benötigen dringend Not- und Nahrungsmittelhilfe. Dies hat das UN World Food Programme (WFP) heute mitgeteilt, das nun mehr als doppelt so viele Flüchtlinge im Osten Sri Lankas versorgen muss als bisher.
Dieser neue Zustrom von Flüchtlingen stellt uns vor eine große humanitäre Herausforderung.Tony Banbury, WFP Regionaldirektor in Asien
“Dieser neue Zustrom von Flüchtlingen stellt uns vor eine große humanitäre Herausforderung”, sagte Tony Banbury, WFP Regionaldirektor in Asien. “Wenn wir nicht sehr bald neue Zuwendungen bekommen, werden unsere Nahrungsmittelvorräte bald aufgebraucht sein.“
In den letzten Monaten hat WFP Nahrungsmittelhilfe für circa 60.000 Menschen in die Lager im östlichen Bezirk Batticaloa geliefert. Der jüngst verstärkte Beschuss in Gebieten westlich von Batticaloa zwang in der letzten Woche weitere geschätzte 95.000 Menschen zu fliehen. Aufgrund der neuen Flüchtlingswelle ist WFP bereits gezwungen zahlreiche Programme in Sri Lanka zu kürzen, unter anderem Schulspeisungsprogramme für Kinder und Wiederaufbauhilfen in den vom Tsunami betroffenen Distrikten. Die Nahrungsmittelreserven werden stattdessen eingesetzt, um Flüchtlinge zu versorgen und drohen überdies spätestens Ende April aufgebraucht zu sein. WFP erhält zur Zeit nur rund ein Drittel der in Sri Lanka benötigten Mittel.
Um die neuen Flüchtlinge zu versorgen, wird WFP in Kürze beginnen, mit eigenen LKWs 590 Tonnen Reis und Weizenmehl in den Batticaloa Bezirk zu transportieren. „Wir appellieren an die Regierung und die LTTE, WFP und anderen humanitären Organisationen uneingeschränkten Zugang zu den Vertriebenen zu gewähren“, sagte Banbury.
Als die Kampfhandlungen zwischen der Regierung und den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) im vergangenen August wieder aufgeflammt waren, hat WFP seine Operation in Sri Lanka deutlich erweitert, um die am stärksten betroffenen Flüchtlinge zu unterstützen. „Nach all dem Leid, das die Flüchtlinge ertragen haben, sollten sie nicht auch noch unter fehlender internationaler Unterstützung leiden müssen“, sagte Banbury.