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Steigende Nahrungsmittelpreise: 2,5 Millionen Afghaner vom Hunger bedroht

UN World Food Programme startet Hilfslieferungen noch in dieser Woche

KABUL - Rund 2,5 Millionen Afghaner können sich wegen der drastisch gestiegenen Nahrungsmittelpreise nicht mehr selbst versorgen und sind akut auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Insbesondere der Preis für das Grundnahrungsmittel Weizen und Weizenmehl ist in Afghanistan drastisch gestiegen. Das UN World Food Programme beginnt deshalb noch in dieser Woche, Hunderttausenden Betroffenen Nothilfe zur Verfügung zu stellen.

“Von jetzt an bis zur Mitte des Jahres werden wir versuchen 2,5 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelhilfe zu unterstützen, die auf diese dringend angewiesen sind, nachdem die Weizenpreise in den letzten zwölf Monaten um über 70% gestiegen sind“, sagte WFP-Landesdirektor Rick Corsino.

Die aktuelle Verteilung von Nahrungsmittelhilfe in Afghanistan startet zu einer Zeit, in der steigende Preise Grundnahrungs-mittel weltweit für viele arme Menschen unerschwinglich machen. Da die globalen Nahrungsmittelpreise seit Ende vergangenen Jahres um rund 40% gestiegen sind, ist auch die internationale Nahrungsmittelhilfe gefährdet. Allein die Kosten für die von WFP in 2008 geplanten Hilfsprogramme haben sich im selben Zeitraum um etwa 500 Millionen $ erhöht.

Am 24. Januar hatten die afghanische Regierung und die Vereinten Nationen gemeinsam an die internationale Gemeinschaft appelliert und aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise um Unterstützung gebeten. WFP appellierte, umgehend 77 Mio. $ zur Verfügung zu stellen, um die ärmsten Menschen in der afghanischen Bevölkerung akut mit 89.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe versorgen zu können. Etwa zwei Drittel des Bedarfs sind inzwischen durch Zuwendungen gedeckt.

„Wir müssen schnell handeln, um die Auswirkungen des starken Preisanstiegs auf die afghanische Bevölkerung zu lindern“, sagte Corsino. „Wir werden die Nahrungsmittelhilfe aber nur bis zum Beginn der Haupterntezeit für Weizen bereitstellen, die Mitte des Jahres beginnt. Denn wir wollen die Bauern nicht davon abhalten, selbst verstärkt Weizen für den einheimischen Markt anzubauen.“

WFP unterstützt bislang rund 3,7 Millionen Menschen in Afghanistan, die aufgrund der Kriegsfolgen, von Sicherheitslage oder Naturdesastern sich nicht selbst versorgen können. Deutschland unterstützt derzeit die WFP-Wiederaufbaumaßnahmen in Afghanistan mit 5 Mio. $, die Schweiz mit 4,4 Mio.$.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2008 mehr als 70 Millionen Hungernde in 80 Ländern
unterstützen.