UN lösen höchste Alarmstufe aus: „Hungersnot“ in Somalia
„WFP begrüßt, dass die lokalen Machthaber im südlichen Somalia jetzt bereit sind, wieder über den Zugang für Helfer in diese von der Hungersnot betroffene Region zu verhandeln“, so WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran. „WFP ist bereit, mit den lokalen Komitees zu verhandeln, um die Sicherheitsbedingungen für die humanitären Helfer zu gewährleisten. Nur so können Nahrungsmittel und angereicherte Spezialprodukte die am meisten Gefährdeten – vor allem Kinder – erreichen.“
Unter anderem erwägt WFP, angereicherte Energiekekse und nahrhafte Zusatzprodukte – für gefährdete Kinder und schwangere oder stillende Mütter – auf dem Luftweg zu strategischen Punkten im Süden Somalias zu transportieren, wo diese von vor Ort tätigen Nichtregierungsorganisationen an die Hungernden verteilt werden.
„Die Operationen in Somalia sind die am riskantesten weltweit. Seit 2008 hat WFP dort bereits 14 Mitarbeiter verloren“, fügt Sheeran hinzu. „Wir werden alles Erdenkliche tun, um die Risiken zu minimieren, durch Monitoring und Kontrollen. Dennoch rufe ich alle Beteiligten dazu auf, die unumgänglichen Risiken, die diese Region birgt, anzuerkennen“.
Sheeran trifft sich momentan mit äthiopischen Regierungsmitgliedern und Vertretern der Afrikanischen Union. Im Anschluss wird sie nach Somalia und Kenia reisen, die dortigen Dürregebiete und WFP-Operationen besuchen und mit Betroffenen sprechen.
„Als ich im April dieses Jahres nach Somalia und in das Flüchtlingslager Dadaab gereist bin, habe ich den Anfang dessen miterlebt, was schließlich zu einer Hungersnot eskalierte“, so Sheeran. „WFP hat diese Krise kommen sehen und seine Kapazitäten ausgeweitet, um die wachsende Zahl der Hungernden mit Ernährungshilfe unterstützen zu können. Jetzt ist entscheidend, dass die Helfer und die Regierungen vor Ort so rasch wie möglich die großzügige Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um Leben zu retten.“
WFP und andere humanitäre Organisationen konnten seit Anfang 2010 aus Sicherheitsgründen nicht mehr im Süden Somalias tätig sein. Dies hat die Möglichkeiten der UN eingeschränkt, angemessen auf die Ernährungsbedürfnisse vor Ort – insbesondere die von Kindern – reagieren zu können.