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Unruhen und Tote in Haiti wegen steigender Nahrungsmittelpreise

UN World Food Programme fordert Staatengemeinschaft auf zu reagieren

Rom - Unruhen wegen steigender Preise für Nahrungsmittel haben in Haiti binnen zwei Tagen vier Menschenleben gefordert. Das UN World Food Programme (WFP) hat heute die internationale Gemeinschaft dringend dazu aufgerufen, Gelder für akut erforderliche Hilfen in Haiti bereitzustellen, dem ärmsten Land der westlichen Hemisphäre.

„Die Unruhen in Haiti verdeutlichen den dringenden Bedarf nach lebensrettender Unterstützung mit Nahrungsmitteln“, sagte WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran. „In dieser entscheidenden Zeit müssen wir den Menschen in Haiti und in anderen Ländern beistehen, die von den steigenden Preisen am stärksten betroffen sind.“

Im vergangenen Monat hatte WFP einen Not-Appell an seine Geber gesandt. Darin bat WFP eindringlich um zusätzliche Mittel in Höhe von 500 Millionen US-Dollar, um mit den dramatischen Steigerungen globaler Nahrungsmittel- und Treibstoffpreise Schritt halten zu können. Allein seit Juni 2007 sind diese entscheidenden Kosten für die Nahrungsmittelhilfe von WFP um 55 Prozent gestiegen sind.

Haiti ist nicht das erste Land, in dem steigende Preise für Nahrungsmittel und Treibstoff Unruhen ausgelöst haben. Bisher kam es bereits in Burkina Faso, Kamerun, Ägypten, Indonesien, der Elfenbeinküste, Mauretanien, Mosambik und im Senegal zu Unruhen.

Haiti ist als eines der drei ärmsten Länder der Welt für steigenden Nahrungsmittelpreisen gegenüber besonders anfällig: Menschen in diesen Ländern leiden unter dem größten Mangel bei der täglichen Kalorienaufnahme (460 kcal/Tag unter dem täglichen Mindestbedarf von 2100 kcal/Tag).

WFP hat bisher nur 13 Prozent (12,4 Millionen US-Dollar) der 96 Millionen US-Dollar erhalten, die es dringend benötigt, um 1,7 Millionen bedürftige Menschen in Haiti zu unterstützen. Die eingegangenen Gelder reichen gerade noch für den Monat April. Aufgrund der steigenden Preise hatte WFP vor kurzem den Finanzierungsbedarf der Operation in Haiti um 22 Prozent erhöhen müssen.

Sheeran bat die Geber, auf den Appell des WFP für Haiti und für andere Länder zu reagieren. Sie warnte davor, dass steigende Nahrungsmittelpreise zu weiteren Unruhen führen können, wie man bereits in einigen Ländern beobachten konnte.

“Was wir in Haiti sehen, ist das Gleiche, das wir auch in vielen unserer Operationen auf der ganzen Welt beobachten können: steigende Preise für Nahrungsmittel bedeuten weniger Nahrung für die Hungernden. Wir begegnen einem neuen Gesicht des Hungers: selbst wenn Nahrungsmittel in den Regalen stehen, gibt es jetzt immer mehr Menschen, die sie sich einfach nicht mehr leisten können”, sagte Sheeran.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2008 mehr als 70 Millionen Hungernde in 80 Ländern unterstützen.