Unsicherheit im Tschad bedroht Hilfe für 400.000 Flüchtlinge
Dakar - Falls sich die unsichere Lage im Tschad nicht schnell beruhigt, drohen bis zu 400.000 sudanesische Flüchtlinge und vertriebene Tschader nach Angaben des UN World Food Programme (WFP) von dringend benötigter Nahrungsmittelhilfe abgeschnitten zu werden:
Tausende Tschader fliehen aus der Hauptstadt N’Djamena in die kamerunische Grenzstadt Kousseri. WFP hat Mitarbeiter nach Kousseri entsandt, um die Bedürfnisse der Flüchtlinge festzustellen. WFP plant seine logistischen Kapazitäten zu erhöhen und Nahrungsmittel mit Lastwagen oder Flugzeugen nach Kousseri zu bringen.
WFP musste jedoch aufgrund der schweren Kämpfe in N’Djamena 21 internationale Mitarbeiter nach Kamerun verlegen. Der UN Humanitarian Air Service (UNHAS), der von WFP betrieben wird, flog bereits am 2. Februar 53 UN-Mitarbeiter, darunter 10 WFP-Mitarbeiter, nach Jaunde in Kamerun aus.
Mehr als 200 WFP-Mitarbeiter bleiben vorerst im Tschad, um die Operationen im Osten des Landes zu überwachen, obwohl die unsichere Lage ihre Bewegungsfreiheit einschränkt. Die Operation des WFP wird von Landesdirektor Felix Bamezon in N’Djamena und fünf internationalen Mitarbeitern in Abeche geleitet.
Die drohenden Verzögerungen der Lieferungen können sich auf die Lagerbeständen für Flüchtlinge und Vertriebene im Osten des Tschad auswirken. Bis zum Beginn der Regenzeit müssen zudem ausreichend Hilfsgüter eingelagert werden, damit die Versorgung der Bedürftigen weiter gewährleistet ist.
WFP unterstützt bislang 235.000 Flüchtlinge aus dem Sudan, 150.000 Vertriebene im Osten des Tschads sowie 46.000 Flüchtlinge aus der zentralafrikanischen Republik im Süden des Landes.
WFP hat im Januar knapp 4.000 Tonnen Nahrungsmittel an die Flüchtlinge aus dem Sudan verteilt. Insgesamt hat WFP im Tschad 12.500 Tonnen Nahrungsmittel eingelagert.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.