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Versorgung Somalias droht zusammenzubrechen

Nairobi, 17. Juli 2007 - Die Versorgung Somalias mit dringend benötigter Nahrungsmittelhilfe droht zusammenzubrechen, hat das UN World Food Programme (WFP) heute gewarnt. Aktuelle Prognosen lassen starke Ernteausfälle in weiten Teilen des zentralen und des südlichen Somalias erwarten. Zugleich gefährdet Piraterie vor der Küste Somalias den Transport von Nahrungsmitteln ins Land.

„Wir rufen zu sofortiger Unterstützung auf, denn die bedürftigsten Somalier - hauptsächlich Frauen und Kinder - sind unverschuldet in Not geraten und es kann drei oder vier Monaten dauern, Nahrungsmittelhilfe nach Somalia zu bringen“, sagte Peter Goossens, WFP-Landesdirektor von Somalia.

Diese Menschen waren letztes Jahr von Dürre und Fluten betroffen und leiden jetzt unter Unsicherheit und neuen Vertreibungen. Sie brauchen humanitäre Hilfe, um zu überleben.Peter Goossens, WFP-Landesdirektor von Somalia
WFP benötigt bis Ende des Jahres 26.500 Tonnen Nahrungsmittel im Wert von 19,5 Millionen US-Dollar, um eine Million Menschen in Somalia zu versorgen. “Diese Menschen waren letztes Jahr von Dürre und Fluten betroffen und leiden jetzt unter Unsicherheit und neuen Vertreibungen. Sie brauchen humanitäre Hilfe, um zu überleben“, sagte Goossens.

Die ersten Auswirkungen des voraussichtlichen Ernteausfalls könnten bereits im Oktober sichtbar werden. WFP hat seine Vorhersagen überarbeitet und schätzt nun, dass ohne weitere Zuwendungen im Herbst bereits 8.500 Tonnen Nahrungsmittelhilfe fehlen werden und der Mangel sich bis Mai 2008 auf 70.000 Tonnen im Wert von 53 Millionen US-Dollar aufsummieren würde.

Zugleich wird weitere Nahrungsmittelhilfe benötigt, da die Transportwege auf dem Seeweg durch Piraterie vor der Küste Somalias immer wieder gefährdet sind. Fast 80 Prozent der WFP-Unterstützung für Somalia wird auf dem Seeweg transportiert, jedoch führten die zunehmenden Piratenangriffe in diesem Jahr dazu, dass nur noch halb so viele Schiffe für den Transport zur Verfügung gestanden haben.

WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran und der Generalsekretär der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der UN (IMO), Efthimios E. Mitropoulos, riefen erst vor wenigen Tagen dazu auf, durch internationale Maßnahmen Piraterie und bewaffnete Überfälle von Schiffen vor der somalischen Küste zu bekämpfen.

Bislang haben in diesem Jahr 924.000 Menschen in Somalia Nahrungsmittelhilfe durch WFP erhalten. Ein großer Teil dieser Menschen lebt im Süden und der Mitte des Landes. Deutschland unterstützt mit 2 Millionen US-Dollar das Nothilfe- und Wiederaufbauprogramm für Somalia, welches im Juli 2008 ausläuft.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.