Wettlauf gegen die Zeit in Afghanistan: WFP bereitet sich auf nahenden Winter und Überschwemmungen vor
Kabul, 29.11.2006 - In Afghanistan hat das UN World Food Programme (WFP) den Wettlauf mit der Zeit aufgenommen, um die entlegenen Gebiete des Landes noch mit Nahrungsmittel zu versorgen, bevor der Winter beginnt.
Der Winter in Afghanistan ist hart. Schon jetzt sind hunderte Dörfer schwer erreichbar. Tausende Menschen benötigen dringend unsere Hilfe. In ein paar Wochen wird der Zugang zu ihnen überhaupt nicht mehr möglich sein.Richard W. Corsino, WFP-Landesdirektor in Afghanistan
Sobald sich die ersten stärkeren Schneefälle ereignen, werden die Menschen dort von der Außenwelt abgeschnitten sein. In anderen Teilen Afghanistans stellt WFP Nahrungsmittelhilfe für die Betroffenen von Überschwemmungen zur Verfügung.
Momentan werden 21.000 Tonnen Nahrungsmittel, meist Weizen, Bohnen, Öl und Salz, für 600.000 hilfsbedürftige Menschen in über der Hälfte der afghanischen Provinzen bereitgestellt. Die Hilfsoperation wird durch das schlechte Wetter, den anhaltenden Konflikt und die damit verbundene schlechte Sicherheitslage erheblich erschwert.
Manche höher gelegene Bergpässe sind wegen früher Schneefälle bereits geschlossen. "Auf den höher gelegenen Pässen kann ein LKW kaum die Strasse passieren. Bleibt ein Fahrzeug liegen oder steckt im Schnee oder Matsch fest, ist der Verkehr in beide Richtungen für mehrere Stunden oder noch länger unterbrochen", sagte Richard W. Corsino, WFP-Landesdirektor in Afghanistan.
"Der Winter in Afghanistan ist hart. Schon jetzt sind hunderte Dörfer schwer erreichbar. Tausende Menschen benötigen dringend unsere Hilfe. In ein paar Wochen wird der Zugang zu ihnen überhaupt nicht mehr möglich sein", sagte Corsino. "Deshalb konzentrieren wir uns darauf, Nahrungsmittel in diese Gebiete zu bringen."
Die Geldgeber für Hilfsprogramme von WFP haben ihre Hilfe für Afghanistan schnell und großzügig bereitgestellt und damit das Überleben der betroffenen Menschen im Winter gesichert. Ab März 2007 müssen jedoch weitere Mittel zur Verfügung stehen, um die Schulspeisungsprogramme, die im nächsten März starten sollen, durchzuführen.
Deutschland hat die WFP-Operation in Afghanistan dieses Jahr mit 1 Million Euro unterstützt.