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WFP begrüßt die Forderung nach einer Waffenruhe

Beirut, 12. August 2006 – Das UN World Food Programme (WFP) sieht in der UNO-Resolution die beste Chance, die schweren Kampfe der letzten Wochen im Libanon zu stoppen. Eine Umsetzung der Waffenruhe auf beiden Seiten ist dringend notwendig, um das menschliche Leid zu stoppen und die Versorgung für Hunderttausende Flüchtlinge zu sichern.

„Wir können nur hoffen, dass die UNO-Resolution schnellstmöglich die Kampfhandlungen stoppt. Nur so kann die Wirtschaft wieder in Gang kommen. Humanitäre Bemühungen stehen an erster Stelle, aber Hilfe allein reicht nicht,“ sagte Zlatan Milisic, WFP Nothilfe- Koordinator im Libanon.

Sichere Passage

Gleichzeitig rief WFP die israelischen Verteidigungskrafte auf, Einschränkungen zu lockern und Hilfslieferungen sicher durch den Libanon passieren zu lassen. Die Israelische Armee hat es am 12. August abgelehnt, eine sogenannte „Sicherheitszustimmung“ fur 4 LKW-Konvois des WFP zu garantieren, um Hilfsguter nach Tyrus und Rmeish in den Suden zu liefern und um gleichzeitig Hilfsguter von Tripoli im Norden und Arida in Syrien zu transportieren.

Die Israelische Armee hat aber eine „Sicherheitszustimmung“ für einen Konvoi unbeladener LKWs, der aus Sidon nach Beirut zurückkehrt, gegeben.

Das Leid geht weiter

„Jeder Tag, an dem wir keine Hilfe zu den Menschen bringen können, deren Hauser zerstört wurden oder die gezwungen waren in Schulen oder ungenutzten Gebäuden Unterkunft zu suchen und die unter beengten und unhygienischen Bedingungen leben, bringt groesstes Leid,“ sagte Milisic.

„Der Zugang zu allen Gebieten im Libanon ist ausserst wichtig. Die Internationale Konvention der Menschenrechte verlangt die ungehinderte Passage von Hilfsgutern zu notleidenden Zivilisten wahrend eines Konflikts.“

„Wir fühlen uns wie auf einem Minenfeld: Man sagt uns, dass man nur einen Schritt vorwärts oder rechts oder links gehen darf,“ fugte Milisic hinzu. „Aber in der letzten Zeit wurde uns meist nur gesagt, uns nicht zu bewegen und abzuwarten.“

Zugang verwehrt

Mit der Expansion der Israelischen Offensive im Süd-Libanon wurde seit dem 12. August WFP der Zugang zu den Gebieten südlich des Flusses Litani verwehrt. Ein Konvoi nach Baalbek im Beka’a Tal musste in der Stadt Zahle in der Nacht zum Donnerstag stoppen, weil die Strassen bombardiert wurden. Neben den fehlenden Sicherheitszusagen, behinderte auch die Zerstörung von mehr als 140 Brücken und schwere Straßenschaden die Bemühungen des WFP Hilfsguter der humanitären Gemeinschaft zu transportieren.

Rund um die Uhr

WFP arbeitet rund um die Uhr, um die enormen logistischen Probleme, die mit der Bewegung von Lastkraftwagen im Land verbunden sind, zu bewältigen. Schäden an Straßen und Brücken durch Bombardierungen machen lange Umwege notwendig – teilweise wird bis zu fünfmal soviel Zeit benötigt – entlang von kleinen Straßen oder Pfaden, die die Lastwagen nur mit Schwierigkeiten passieren können.

Trotz der großen Schwierigkeiten ist es WFP gelungen, Hilfslieferungen per Luft nach Beirut zu transportieren. Eine C-130 Herkules der portugiesischen Luftwaffe flog letztes Wochenende viermal für WFP vom UN Depot in Brindisi nach Beirut.

Innerhalb der nächsten Tage werden zwei Schiffe im Hafen von Beirut erwartet, die Lebensmittel und andere Hilfsgüter bringen. Die Kazim Genic kommt aus dem türkischen Mersin und transportiert 2.750 Tonnen Weizenmehl, Nudeln und Hülsenfrüchte. Ihre Ankunft in Beirut wurde am 13. August erwartet. Am Montag wird die Anamarca aus Larnaca mit einer Ladung von WFP-Keksen und Hilfsgütern anderer UN Organisationen in Beirut anlegen.

WFP hat als leitende Logistik-Organisation der UNO Versorgungsrouten auf dem Land-, See- und Luftweg eingerichtet. Es betreut die Lagerung und den Transport von Hilfsgütern der UN und anderer NGOs.