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WFP fordert besseren Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza

Sicherheitslage behindert Hilfe massiv

Rafah, den 9. Januar 2009 - Die Exekutivdirektorin des UN World Food Programme (WFP) Josette Sheeran hat sich heute äußerst besorgt über den Zusammenbruch der Lieferungen und der Verteilungen von Nahrungsmitteln in Gaza gezeigt. Sheeran sagte, dass ihre Organisation auf die dringenden Bedürfnisse reagieren und seine Operation in Gaza ausweiten wolle.

„Die Situation in Gaza ist schrecklich, mindestens 80 Prozent der Bevölkerung brauchen dringend Ernährungshilfe“, sagte Sheeran in Rafah, an der Grenze zwischen Ägypten und Gaza. Sheeran war nach Rafah gereist, um aus erster Hand Berichte zu empfangen über die humanitären Herausforderungen vor Ort.

WFP plant seine Nahrungsmittelhilfe auf 360.000 Bewohner des Gaza-Streifens auszuweiten. Die UN Relief and Works Agency (UNRWA) wird sich um die Nahrungsbedürfnisse der 1,1 Millionen Flüchtlinge in Gaza kümmern.

Sheeran hat ein Team von hochgestellten WFP-Vertretern nach Jerusalem entsandt, um sich mit den israelischen Behörden zu treffen und sie aufzufordern, den humanitären Zugang nach Gaza zu verbessern, damit WFP auf die dringendsten Bedürfnisse reagieren kann.

„Es ist entscheidend, dass WFP und alle humanitären Helfer in dieser schwierigen Zeit freien und uneingeschränkten Zugang zu den Menschen in Gaza haben“ sagte Sheeran. Sie fügte hinzu, dass Nahrungsmittel in den Lagerhäusern in Gaza darauf warten, an die Hungernden verteilt werden zu können.

WFP-Mitarbeiter in Gaza haben während der jüngsten Kämpfe fortwährend daran gearbeitet, die Hungernden zu erreichen. Trotz der schlechten Sicherheitslage konnte die Organisation in den vergangenen zwei Wochen mehr als 70.000 Menschen über Nahrungsmittelverteilungen während der Feuerpausen erreichen. Unter anderem wurden dringend benötigte Nahrungsmittel an Krankenhäuser und Weizenmehl an die verbliebenen geöffneten Bäckereien geliefert. Da auf den Märkten in Gaza nur noch wenige Güter erhältlich sind und viele Menschen sich davor fürchten, ihre Häuser zu verlassen, wird es für Zivilisten immer schwieriger, Nahrungsmitteln zu bekommen.

In seinen Lagerhäusern in Gaza hat WFP zwar Nahrungsmittelvorräte von insgesamt 3.500 Tonnen. Dies reicht aus um 360.000 Bedürftige für drei Wochen zu versorgen. Die anhaltende Unsicherheit behindert WFP jedoch massiv Nahrungsmittel zu verteilen. Aufgrund der Sicherheitslage weigern sich viele Lastwagen- und Gabelstaplerfahrer ihrer Arbeit nachzugehen. Dies behindert WFP sehr darin, die Nahrungsmittel dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Überdies warten 130 Lastwagen, die mit 4.000 Tonnen WFP-Nahrungsmitteln beladen sind, am Grenzübergang Kerem Shalom darauf, ihre Ladung nach Gaza zu liefern. Die schlechte Sicherheitslage und die begrenzten Transportkapazitäten haben aber dazu geführt, dass bisher nur ein kleiner Teil der Nahrungsmittel sein Ziel erreicht hat.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2009 rund 100 Millionen Hungernde in 77 Ländern unterstützen.