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WFP muss über zwei Millionen Flüchtlinge in Pakistan versorgen

Rom, den 04.06.2009 - Das UN World Food Programme (WFP) wird künftig über zwei Millionen Flüchtlinge in Pakistan mit dringend benötigter Ernährungshilfe unterstützen. Diese Hilfe leistet durch ein innovatives System der Verteilung auch einen Beitrag zur Stabilität in der Region, in dem es die Opfer des Konflikts unterstützt und schützt.

Außerdem konnte WFP heute mit der Verteilung von „Plumpy’Doz“ beginnen, einer nährstoffreichen Nahrungsergänzung. Die Organisation wird insgesamt 97 Tonnen „Plumpy’Doz“ an Kleinkinder unter 5 Jahren verteilen, die dringend zusätzliche, spezielle Hilfe benötigen. „Plumpy’Doz“ ist eine Paste aus Erdnüssen, Magermilch, Zucker, Vitaminen und Mineralien, die allein oder als Beilage zu anderen Mahlzeiten gegessen werden kann.

„Nahrung ist der Grundbaustein des Lebens, und in Pakistan dient unsere Hilfe mehr als nur der Ernährung: Sie bietet der Flüchtlingswelle Frieden und Stabilität“, sagte Josette Sheeran, Exekutivdirektorin des WFP. Die Organisation hat bereits vor Ausbruch der aktuellen Krise 6,2 Mio. Menschen in Pakistan unterstützt, darunter etwa 510.000 Schulmädchen.

In Zusammenarbeit mit der pakistanischen Regierung und dem UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR hat WFP nun einen neuen Ansatz entwickelt, indem Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter in humanitären Zentren verteilt werden, die sich in geschützten Gebieten befinden und nicht weit von den geflohenen Familien entfernt sind.

,Während die pakistanischen Behörden und der UNHCR an der Verbesserung der Registrierung der Familien arbeiten, konzentriert sich WFP darauf, dass die Nahrungsmittel die Menschen erreichen, die sie am dringendsten benötigen.

Da viele der Flüchtlingslager in der Nähe von Peshawar und anderen Städten überfüllt sind, haben sich die 28 bisher errichteten humanitären Zentren als entscheidend für die Versorgung der Bedürftigen erwiesen. Die Flüchtlinge erhalten dort gegen Vorlage ihres Registrierungsausweises monatliche Nahrungsrationen und andere Hilfsgüter wie Kochgeschirr. Etwa 90 Prozent der Geflohenen halten sich nicht in den Flüchtlingslagern auf, sondern bleiben bei Gastgemeinschaften in der Nähe der humanitären Zentren.

Laut Sheeran sei WFP bereit, neue Wege zu beschreiten, um die Bedürfnisse der vielen Flüchtlinge, die überraschend ihre Häuser verlassen mussten, in den nächsten Monaten erfüllen zu können. Allein im Mai verteilte WFP über 40.000 Tonnen Nahrungsmittel im Wert von 30 Millionen US-Dollar - genug um 2,6 Millionen Menschen einen Monat lang zu ernähren.

Angesichts der enormen Herausforderungen durch den rapiden Anstieg der Zahl der Flüchtlinge plant WFP zusätzlich zur Errichtung von humanitären Zentren weitere entscheidende Hilfe:
- die Versorgung von Frauen und Kinder mit Nahrungsergänzungsmitteln, um der Mangelernährung unter den am stärksten gefährdeten Familienangehörigen vorzubeugen;
- die Entwicklung von längerfristigen Programmen wie „Food for Work“ oder Schulspeisungen in sicheren Gegenden, um so die Stabilität zu fördern und wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen;
- die Bereitstellung von „Smart Cards“ (ähnlich einer Bankkarte) in Zusammenarbeit mit der pakistanischen National Registration Authority, die es ermöglichen, dort Nahrungsmittel zu kaufen wo sie auf den Märkten ausreichend vorhanden sind.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Ernährungshilfe wird 2009 rund 100 Millionen Hungernde in 77 Ländern unterstützen.