WFP-Nahrungsmittelvorräte in der Zentralafrikanischen Republik gehen zu Ende
BANGUI – Die Nahrungsmittelvorräte des UN World Food Programme (WFP) für die steigende Zahl von Vertriebenen in der Zentralafrikanischen Republik gehen zu Ende, da die Kämpfe im Land die Versorgungswege abschneiden.
38 mit Reis beladene Lastwagen des WFP stecken an der Grenze zwischen der Zentralafrikanischen Republik und Kamerun fest, zusammen mit hunderten anderer Fahrzeuge. Infolge jüngster Kämpfe wagten es weder kommerzielle Lastwagenfahrer noch Fahrer des WFP, die Grenze zu überqueren.
Die Folgen für die Nahrungsmittellieferungen in die Hauptstadt wie ins Land insgesamt sind verheerend. Die Getreidevorräte des WFP sind beinahe erschöpft und auch Hülsenfrüchte werden bald ausgehen. Die Unterbrechung der Nahrungsmittelverteilung kann zu weiteren Spannungen führen, besonders unter den 100.000 Vertriebenen im überfüllten Camp am Flughafen von Bangui.
„Die Hauptstraße zwischen Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik ist die Lebensader für die Hilfe im Land, weshalb sie unbedingt gesichert werden muss“, sagte WFP-Regionaldirektorin Denise Brown. „Als letztes Mittel erwägt WFP, Nahrungsmittel über eine Luftbrücke aus Douala in Kamerun nach Bangui zu bringen. Doch wenn wir gezwungen sind, eine solche Operation zu starten, werden die Kosten unseres Nothilfeeinsatzes in der Zentralafrikanischen Republik erheblich steigen.“
In unmittelbarer Zukunft priorisiert WFP die Nahrungsmittelverteilung am Flughafen von Bangui und plant weitere Verteilungen im der nordwestlichen Stadt Bossangoa, jedoch mit reduzierten Rationen. Lieferungen zu anderen Orten können nicht stattfinden, bis die Lastwagen die Straßen gefahrlos passieren können und ihre Fahrt nach Bangui gesichert ist.
WFP drängt weiterhin alle Konfliktparteien, den sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer und die rasche Lieferung von Hilfsgütern zu den Menschen in Not zu ermöglichen. WFP arbeitet neutral und leistet Hilfe nur nach dem Gesichtspunkt der Bedürftigkeit.
- Seit dem 01. Januar 2014 erhielten beinahe 66.000 Menschen in Bangui und rund 9.300 Menschen in der Stadt Bouar im Westen des Landes Nahrungsmittelhilfe des WFP.
- Es werden alle Anstrengungen unternommen, um Nahrungsmittelvorräte für bedürftige Menschen im Norden des Landes zu positionieren. Am 18. Januar erreichten neun weitere Lastwagen mit WFP-Nahrungsmitteln die Stadt Bossangoa, trotz unsicheren Straßen und Kontrollposten entlang der Strecke. Die Verteilung der Nahrungsmittel in den umliegenden Dörfern hat begonnen.
- WFP bittet um dringend benötigte Soforthilfemittel, um 1,25 Millionen Menschen in der Zentralafrikanischen Republik zu unterstützen, die durch Vertreibung und anstehende schlechte Ernten von Hunger bedroht sind. Seit Beginn der WFP-Nothilfeoperation in der Zentralafrikanischen Republik am 01. Januar, für die 107 Millionen US-Dollar benötigt werden, wurden keine neuen Zuwendungen bestätigt.
- Weitere Gelder werden dringend für den Kauf von Nahrungsmitteln benötigt, die in die schwer erreichbaren Gebieten des Landes gebracht werden sollen, bevor im Mai die Regensaison beginnt.
- Eine rasche Untersuchung der humanitären Lage wurde vom 24.-28. Dezember in 86 Gemeinden, darunter die Städte Bangui und Bossangoa, durchgeführt. Der Bericht ergab, dass aktuell 2,6 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen.