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WFP-Schiff vor Somalia entführt - Nahrungsmittelhilfe gefährdet

Nairobi, 26. Feb. 2007 - Das World Food Programme der Vereinten Nationen hat heute die Entführung eines seiner Schiffe vor der Küste Somalias bekannt gegeben und gewarnt, dass dies die bereits schwierige humanitäre Lage im Land weiter verschlechtern könnte. An Bord des am Sonntagmorgen entführten Schiffes sind zwölf Besatzungsmitglieder. “WFP macht sich große Sorgen über die Sicherheit der Besatzung und des Schiffs”, sagte Peter Goossens, WFP Landesdirektor für Somalia. “Solche Akte der Piraterie können die Nahrungsmittelhilfe für die Bedürftigen in Somalia unterminieren und damit die schwierige humanitäre Lage noch weiter verschlechtern.”

Das WFP-Schiff "MV Rozen" hatte gerade 1.800 Tonnen Nahrungsmittelhilfe von WFP in Berbera abgeliefert und war auf dem Rückweg nach Mombasa. Es soll jetzt vor Bargal in somalischen Gewaessern ankern. WFP ist derzeit in engem Kontakt mit Somalias Ûbergangsregierung, um die schnellstmögliche Freigabe des Schiffs und der aus Sri Lanka und Kenia stammenden Besatzung zu erreichen.

Bereits Anfang letzten Jahres war die "MV Rozen" einem Entführungsversuch in somalischen Gewässern nur knapp entkommen. Ihr Schwesterschiff "MV Semlow" ist im Juni 2005 entführt worden und wurde beladen mit Nahrungsmitteln mehr als 100 Tage in somalischen Gewässern festgehalten. Ein weiteres Schiff wurde im Oktober 2005 gekidnappt. Nach den Entführungen musste WFP zeitweise seine Nahrungsmittelhilfe zur See einstellen. In 2006 gelang es WFP jedoch, rund 78.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe an 1,4 Millionen von Dürren und Flutwellen betroffene Somalis zu liefern. Auch während der heftigsten Kampfphase zwischen den Truppen der Ûbergangsregierung und der „Union of Islamic Courts“ Ende vergangenen Jahres konnten die Lieferungen aufrecht erhalten werden.