WFP startet neue Notoperation im Südsudan
JUBA - Das UN World Food Programme (WFP) hat eine neue Notoperation gestartet, um die Hilfe für die vom Konflikt im Südsudan betroffenen Menschen massiv ausweiten und die Bedürftigsten im Land erreichen zu können. Im Rahmen einer dreimonatigen Notoperation müssen allein 400.000 Binnenvertriebene dringend benötigte Ernährungshilfe erhalten – darunter Mütter und Kleinkinder, die spezielle Ernährungsbedürfnisse haben und durch die Krise besonders gefährdet sind.
Nur wenige Tage nach Ausbruch der Kämpfe begann WFP den Vertriebenen mit Nahrungsmitteln zu helfen. Copyright: WFP/George Fominyen
"WFP hat innerhalb weniger Tage nach Ausbruch der Kämpfe begonnen, Nahrungsmittel an die Flüchtlinge zu verteilen. Seit Beginn des Konfliktes Mitte Dezember konnten wir bislang mindestens 100.000 Menschen im Südsudan mit Ernährungshilfe unterstützen“, sagte WFP-Regionaldirektorin für Ost- und Zentralafrika, Valerie Guarnieri, die diese Woche in Juba war. „Aber die Zahl der Menschen, die Hilfe brauchen, wächst rasant“, so Guarnieri. „WFP und seine Partner erreichen täglich mehr Menschen. Gleichwohl erschweren Plünderungen von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern aus einigen unserer Lagerhäuser unsere Hilfsbemühungen“, so Guarnieri weiter.
Das benötigte Budget der neuen Notoperation von WFP, das sich komplett aus freiwilligen Zuwendungenfinanzieren muss, beläuft sich auf US$ 57,8 Millionen. Während in weiten Teilen des Landes die Ernte eingebracht werden sollte, hat die Krise mindestens 200.000 Menschen zur Flucht gezwungen. WFP befürchtet, dass so die prekäre Ernährungslage noch lange andauern werde, auch wenn die politischen Verhandlungen erfolgreich sein sollten. Ernährungssicherheit war bereits vor dem Ausbruch des Konflikts eine große Herausforderung für Südsudan und die Unruhen behindern die Nahrungsmittelversorgung durch lokale Märkte in weiten Teilen des Landes.
Helfer entladen Nahrungsmittel-packete für die vertriebenen Menschen in Juba, der Hauptstadt Südsudans. Copyright: WFP/George Fominyen
Rund 60 Prozent des Südsudan sind in der Regenzeit nicht auf dem Landweg zu erreichen. Daher würde WFP in einem normalen Jahr nun Nahrungsmittel vorbeugend in schwer erreichbare Gebiete des Landes bringen, bevor es im April oder Mai beginnt zu regnen. Mancherorts wird dies durch den Konflikt erschwert oder unmöglich gemacht und es ist wahrscheinlich, dass einige Gemeinden nur aus der Luft mit humanitärer Hilfe erreicht werden können.
Neben der Unterstützung für die von den bewaffneten Auseinandersetzungen betroffenen Menschen innerhalb Südsudans, hilft WFP auch Zehntausenden, die über die Grenze in die Nachbarländer – darunter Uganda, Äthiopien und Kenia – geflohen sind.
„Wir haben unsere Kräfte schnell mobilisiert, um auch den in die Nachbarländer geflohenen Menschen umgehend helfen zu können“, sagte Guarnieri. „Doch all unsere Hilfsprogramme für Flüchtlinge hatten bereits vor der Krise mit großen Finanzproblem zu kämpfen und ein neuer Flüchtlingsstrom wird die Lage weiter verschlimmern.“