WFP verdreifacht Hilfe für Sturmopfer in Haiti
Port au Prince, 17.09.2008 – Das UN World Food Programme (WFP) hat seine Hilfe für die Opfer der Wirbelstürme auf Haiti stark ausgeweitet. Die Menge an Nahrungsmittelhilfe konnte verdreifacht werden, die die Bewohner der von Stürmen heimgesuchten Insel erreichen.
„Widrige Umstände zwingen uns dazu, unsere Hilfsgüter ausschließlich über den Luft- oder den Seeweg zu transportieren. Trotzdem konnten wir deutlich mehr Nahrungsmittel zu den Menschen in Not bringen,“ sagte die WFP-Landesdirektorin in Haiti, Myrta Kaulard.
Seit dem 14. September konnte WFP seine Hilfslieferungen aufstocken und so bereits 1.000 Tonnen Nahrungsmittel wie Reis, Bohnen, Speiseöl, Trinkwasser und andere Hilfsgüter im ganzen Land verteilen. Dies bedeutet, dass WFP seit Beginn der Notoperation 217.000 Menschen unterstützen konnte. Vier Tropenstürme (Fay, Gustav, Hanna und Ike) haben Haiti im letzten Monat der Reihe nach getroffen. Seitdem stehen große Teile des Landes unter Wasser. Häuser wurden beschädigt, Ernten und ganze Lebensgrundlagen zerstört und das komplette Straßennetz ist unbenutzbar, darunter sieben wichtige Brücken.
Mehr als 120.000 Menschen, von denen die Hälfte WFP-Nahrungsmittel erhält, leben in Schuppen in der Stadt Gonaïves. Dieser Teil Haitis ist am schwersten betroffen und vom Rest des Landes abgeschnitten, noch immer stehen hier 40 Prozent des Landes unter Wasser. WFP-Mitarbeiter arbeiten in Gonaïves mit Personal der UN-Truppen in Haiti, MINUSTAH, zusammen. Schlamm und Wasser stehen ihnen teilweise bis zu den Hüften, wenn sie, oft nach Anbruch der Nacht, Nahrungsmittel verteilen. Dies ist eine Vorsichtsmassnahme, da oft Gewalt ausbricht, wenn Menschenmassen zu den Orten laufen, wo Nahrungsmittel ausgegeben werden.
Die gesamte Landwirtschaft Haitis wurde von den Stürmen und den Überschwemmungen nahezu zerstört, so dass WFP nun keine Nahrungsmittel mehr von Bauern in Haiti kaufen kann. WFP musste bereits Nahrungsmittel aus Beständen des dortigen Schulspeisungsprogramms und anderer Projekte abziehen, mit denen die bereits zuvor starke Unterernährung vieler Menschen bekämpft werden sollte.
WFP hat in Haiti mit vier gemieteten Helikoptern eine eigene Luftoperation gestartet. Diese Helikopter sollen heute mit der Verteilung von Nahrungsmitteln in den sturmgeplagten Regionen beginnen. WFP bittet dringend um US-$ 54 Millionen für die Nothilfeoperation in Haiti, um für die nächsten sechs Monate Nahrungsmittelhilfe und logistische Unterstützung bereitstellen zu können.
Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2008 rund 90 Millionen Hungernde in 78 Ländern unterstützen.