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WFP versorgt die vom Krieg geflüchteten Somalier mit Nahrungsmitteln

Nairobi, 12. Jan. 2007 - Wie das UN World Food Programme (WFP) mitteilte, hat eine seiner somalischen Partner-NGOs heute damit begonnen, Monatsrationen von WFP-Nahrungsmittelhilfe an 6.000 Menschen in Süd-Somalia zu verteilen. Diese Menschen sind nach Kampfhandlungen in die Nähe eines Dorfes an der Grenze zu Kenia geflüchtet.

Viele Menschen mussten ihre Heimat verlassen

Die Hilfsorganisation WASDA begann am Freitag im Dorf Dhobley und Umgebung mit der Verteilung von Nahrungsmitteln an 6.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, die aufgrund der Kämpfe ihre Heimat verlassen mussten, sowie an 12.000 Ortsansässige, die die Flüchtlinge aufgenommen haben und daher ebenfalls Unterstützung benötigen.

Die Grenze von Kenia wurde geschlossen

Dhobley in der Region Unterer Juba liegt 18 Kilometer östlich des letzten kenianischen Grenzübergangs im Dorf Liboi. Am 2. Januar hatte Kenia seine Grenzen für Asylsuchende aus Somalia geschlossen. Seitdem sind über Liboi keine Flüchtlinge mehr nach Kenia gelangt.

Menschen brauchen dringend Hilfe

Leo van der Velden, stellvertretender WFP-Landesdirektor in Somalia, erklärte: „Diese Menschen sind vor den Kämpfen zwischen der Übergangsregierung, den äthiopischen Streitkräften und der Union der Islamischen Gerichte geflohen. Da sie wegen der Grenzschließung bei Dhobley fest stecken, brauchen sie dringend Hilfe“.

Weitere Hilfsmittel werden benötigt

"Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen in der Lage sein werden, noch mehr Menschen zu versorgen, die aufgrund der Kämpfe ihre Heimat verlassen mussten.”Leo van der Velden, stellvertretender WFP-Landesdirektor in Somalia
„Die Nahrungshilfe von WFP ist jetzt dort angekommen. Wir bemühen uns darum, weitere Hilfsmittel bereitzustellen, die benötigt werden könnten“, so van der Velden weiter.

„Daneben helfen wir auch der örtlichen Bevölkerung. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen in der Lage sein werden, noch mehr Menschen zu versorgen, die aufgrund der Kämpfe ihre Heimat verlassen mussten.”

Heftige Kämpfe erschweren die Hilfsaktion

Wie der WFP-Vertreter berichtete, wird die WFP-Hilfsaktion in der Region Unterer Juba durch die heftigen Kämpfe zwischen Truppen der Übergangsregierung (TFG) und der Union der Islamischen Gerichte stark erschwert. Die Gewalt beeinträchtigt außerdem die Anstrengungen vieler Hilfsorganisationen die Zahl der Kriegsflüchtlinge im Land zu ermitteln.

190.000 Menschen auf Hilfe angewiesen

Aufgrund der Kämpfe in der Region sind 190.000 Menschen in den Bezirken Kismayo, Jamame und Jilib von Nahrungsmitteln und anderer Hilfe abgeschnitten, die sie dringend benötigen. „Damit wir wirksam Hilfe leisten können, brauchen wir zuerst einmal Frieden“, sagt van der Velden. „Somalia litt in 2006 bereits unter einer Dürre, gefolgt von den schlimmsten Überschwemmungen der letzten Jahre. Jetzt herrscht wieder Krieg, und zwar in den Gebieten, die bereits von Dürre und Überschwemmung hart getroffen wurden. Diese Menschen sind am Ende ihrer Kräfte angelangt. Ohne unsere Hilfe sind sie verloren.“

WFP bereitet sich auf einen Zustrom von Somaliern nach Kenia vor

Die letzte Nahrungsmittelverteilung in Dhobley fand Ende November statt, bevor der Konflikt sich ausweitete. WFP bereitet sich auf beiden Seiten der Grenze auf einen Zustrom von Somaliern nach Kenia vor, sobald der Grenze wieder geöffnet wird. Kenia lässt zwar keine neuen Asylsuchenden ins Land, bei Liboi durften aber einige Lastwagen, die Nahrungsmittel im Auftrag von WFP transportieren, die Grenze nach Somalia passieren. Andere Hilfsgüter-Lkws werden jedoch weiter am Grenzübergang festgehalten.

Der UN Flugdienst fliegt wieder

Der Flugdienst der Vereinten Nationen nahm am 8. Januar unter der Federführung von WFP seine Passagier- und Frachtflüge in die somalische Hauptstadt Mogadischu wieder auf – die ersten regulären Flüge, seitdem die Übergangsregierung am 26. Dezember beschlossen hatte, Somalias Land-, Luft- und Meeresgrenzen zu schließen.

Trotz der Kämpfe konnte WFP helfen

Trotz der anhaltenden Kämpfe gelang es WFP und ihren Partnerorganisationen, am 7. Januar 59.000 Menschen im südlichen Bezirk Buaale mit 1.215 Tonnen Nahrungsmitteln zu versorgen. Diese Woche wurden im an Kenia angrenzenden Bezirk Gedo 235 Tonnen Nahrungsmittel an 12.600 Menschen verteilt. Außerdem gelangten 208 Tonnen WFP-Nahrungsmittel zu 10.000 Menschen in den Bezirken Sakow und Salagle.

200 Tonnen Nahrung mit Booten verteilt

Neun Boote, die WFP gechartert hatte, um die vom Hochwasser eingeschlossenen Menschen im Bezirk Buaale zu versorgen, konnten diese Woche wieder Einsätze fahren. Auf diese Weise waren seit dem 13. Oktober bereits 200 Tonnen Nahrungsmittel verteilt worden.

WFP an allen Fronten aktiv

Internationale und nationale Mitarbeiter von WFP befinden sich in der Logistikzentrale der Organisation in Wajid im Süden des Landes. In ganz Somalia, wo WFP 15 Büros unterhält, sind über 100 weitere nationale Mitarbeiter tätig. Drei der WFP-Büros im Süden des Landes müssen wegen der anhaltenden Kampfhandlungen geschlossen bleiben.

Überschwemmungsgebiete schwer zu erreichen

Die Nahrungsmittellieferungen per Hubschrauber in die Überschwemmungsgebiete von der Hafenstadt Kismayo im Süden aus konnte WFP noch nicht wieder aufnehmen.

2.2 Millionen Menschen soll geholfen werden

Vor Ausbruch der jüngsten Kämpfe strebte WFP an, im Jahr 2007 1,2 Millionen Menschen in Somalia mit Nahrungsmittel-Nothilfe sowie 1 Million Menschen mit anderer Hilfe im Rahmen der Schulspeisungs-, Food-for-Work-, Food-for-Training- und Mutter-Kind-Gesundheitsklinik-Programme zu versorgen.

WFP auf Unterstützung angewiesen

Die fünf größten Unterstützer des WFP-Nothilfe- und Wiederaufbauprogramms für Somalia waren im vergangenen Jahr die Vereinigten Staaten, das britische Entwicklungshilfeministerium, die Niederlande, die Europäische Union und Saudi-Arabien. Um seine Arbeit in Somalia auch 2007 fortsetzen zu können, benötigt WFP mindestens weitere 40 Millionen US$.