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WFP verteilt Nahrung in den zerstörten Vororten von Beirut

Beirut, 31.08.2006 – Städtische Mitarbeiter verteilten heute Nahrungsrationen des United Nations World Food Programme (WFP) an gefährdete Familien in den südlichen Vororten von Beirut, wo tausende Häuser während des 33 Tage dauernden Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah beschädigt oder zerstört wurden.

In enger Absprache mit WFP teilten Gemeindearbeiter heute WFP-Pakete mit Speiseöl, Linsen, Dosengemüse und mit Nährstoffen angereicherten Keksen in Haret Hreit aus. Haret Hreit ist einer der Vororte, die bis zur Beendigung der Feindseligkeiten am 14. August am schlimmsten von der israelischen Bombardierung getroffen wurden.

Die Hilfsrationen werden zusätzlich zu früheren Verteilungen ausgegeben. Anfang dieser Woche wurde in Haret Hreik Brot an Familien verteilt, die selbst kein Brot mehr backen können, da ihre Wohnungen unbewohnbar sind oder sie noch immer keinen Strom und kein Wasser haben. Das Brot wurde in lokalen Bäckereien mit Weizen, der von WFP zur Verfügung gestellt wurde, gebacken.

Die Behörden in allen vier Gemeinden südlich von Beirut schätzen, dass sie die WFP-Rationen in den kommenden Wochen an über 100.000 Menschen verteilen werden. Die Verteilung wird von WFP-Mitarbeitern überwacht.

Bisher hat WFP insgesamt 4.195 Tonnen Weizenmehl, Dosennahrung, Linsen, Speiseöl, Nudeln und Kekse an Bedürftige ausgeteilt. Aufgrund der weit verbreiteten Knappheit von Treibstoff und sauberem Wasser in den am schlimmsten betroffenen Gebieten haben viele Menschen keine Möglichkeit zu kochen. WFP gibt außerdem Weizenmehl an Bäckereien, um Brot für diejenigen zu backen, die von Nahrungsknappheit bedroht sind.

Beiruts dicht besiedelte südliche Vororte, die hauptsächlich von der libanesischen Shia-Gemeinde bewohnt werden, waren das Ziel schwerer Bombardierungen während des Konfliktes zwischen Israel und der Hisbollah. Hunderte Menschen wurden getötet und Zehntausende flohen, als die Bomben die dicht besiedelte Nachbarschaft trafen.

Manche Straßen sind intakt geblieben, aber an einigen Orten sind Beton- und Schutthügel alles, was von 10-stöckigen Wohnblöcken übrig geblieben ist. Im Schutt befinden sich die Überreste des persönlichen Besitzes der Menschen – kaputte Möbelstücke, verbogene Küchengeräte und Teile von Kleidungsstücken.

Planierraupen und Kipplaster sind jedoch ständig im Einsatz, um Straßen zu räumen und den Zugang zu verbessern. Trotz der Zerstörung haben sich zehntausende Menschen in den letzten beiden Wochen des Waffenstillstands zurückgetraut und versuchen dort, wo es möglich ist, sich wieder in ihren Wohnungen und Häusern einzurichten.

"Es macht mir Mut, dass die Menschen, die so viel durchgemacht haben, jetzt in ihre Nachbarschaft zurückkehren", sagte Naila Sabra, WFP-Direktorin des Regionalbüros für den Nahen Osten nach einem Besuch in Haret Hreik. "Diese Menschen, die schnell in ihre Gebiete zurückgekehrt sind, haben ihre Wohnungen und Häuser zerstört oder schwer beschädigt vorgefunden und brauchen jetzt kurzfristig Unterkunft, Wasser und Nahrung. WFP stellt Nahrungsmittel zur Verfügung und hilft bei der humanitären Hilfe für Bedürftige, indem es alle Hilfsgüter transportiert." "Mit dem Waffenstillstand und der Hilfe unserer großzügigen Geberländer erreicht die Hilfe jeden Tag mehr und mehr Menschen. Aber wir werden in den kommenden Wochen noch mehr Hilfe leisten müssen, bis die am meisten Gefährdeten das Nötigste bekommen. Danach geht es vor allem um langfristigen Wiederaufbau", fügte Sabra hinzu.

Seit dem Beginn der Nothilfeoperation im Libanon am 23. Juli hat die Hilfe von WFP ca. 570.000 Menschen im Libanon und 150.000 vertriebenen Libanesen in Syrien, bevor diese in ihre Heimat Libanon zurückgekehrt sind, - also insgesamt 720.000 Menschen - erreicht. Die meisten erhielten eine Zwei-Wochen-Ration - entweder an den Orten, wo sie Schutz während der Kämpfe suchten oder nachdem sie in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt sind.

Die relativ friedliche Situation seit dem 14. August ermöglichte es WFP, seine Nahrungslieferungen in die am schwersten betroffenen Dörfer und Städte im südlichen Libanon trotz zerstörter Straßen und Brücken schnell zusteigern. In den zweieinhalb Wochen nach Beendigung der Feindseligkeiten hat WFP mehr als 2.700 Tonnen Nahrung in den Libanon gebracht – im Vergleich zu 1.495 Tonnen in der dreiwöchigen Periode vor dem Waffenstillstand.

WFP überarbeitet gerade seinen dreimonatige Nothilfeoperation im Wert von 21 Millionen US-Dollar, um Nahrung für 500.000 geflüchtete Libanesen zur Verfügung zu stellen, da die meisten von ihnen in ihre Heimatgebiete zurückgekehrt sind. Aus demselben Grund überarbeitet es auch seine Spezialoperation im Wert von 37 Millionen US-Dollar für die Logistikaufgaben, die WFP für alle UN-Organisationen und ihre Partner übernimmt.

Bis heute hat WFP Zuwendungen im Wert von 10,8 Millionen US-Dollar für seine Nothilfeoperation für Nahrungsmittelhilfe bestätigt. Geberländer sind: Deutschland (2,6 Millionen US-Dollar), Saudi Arabien (2 Millionen US-Dollar), die Europäische Kommission (1,28 Millionen US-Dollar), Frankreich (1,28 Millionen US-Dollar), Australien (1 Millionen US-Dollar), Kanada (885.000 US-Dollar), die USA (572..000 US-Dollar), Japan (500.000 US-Dollar), Luxemburg (314.000 US-Dollar), Griechenland (179.000 US-Dollar), Dänemark (168.000 US-Dollar) und Singapur (25.000 US-Dollar).

Zuwendungen für die Spezialoperation von WFP im Bereich Logistik haben bisher eine Höhe von 17,8 Millionen US-Dollar erreicht. Geber waren: die Europäische Kommission (3,8 Millionen US-Dollar), die USA (2,8 Millionen US-Dollar), der Zentrale Nothilfefond der Vereinten Nationen CERF (2,5 Millionen US-Dollar), die Niederlande (1,8 Millionen US-Dollar), Frankreich (1,28 Millionen US-Dollar), Australien (1,24 Millionen US-Dollar), Norwegen (1,1 Millionen US-Dollar), Großbritannien (746.000 US-Dollar), Dänemark (673.000 US-Dollar), Kanada (664.000 US-Dollar), Spanien (628.000 US-Dollar) und Deutschland (510.000 US-Dollar).