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WFP weitet Hilfe in Kenia aus

Reaktion auf Ernährungskrise in dem ostafrikanischen Land

Nairobi, den 18.03.2009 – Das UN World Food Programme (WFP) weitet seine Hilfsleistungen in Kenia aus, um 3,5 Millionen Kenianer, die unter Dürre und hohen Nahrungsmittelpreisen leiden, mit Ernährungshilfe zu unterstützen. WFP bittet Geber deshalb um insgesamt US$ 244 Millionen (€ 187 Millionen), um zu verhindern, dass die am stärksten gefährdeten Menschen hungern müssen.

„Die Kenianer werden nun von der Finanzkrise getroffen, während sie bereits mit Dürre und hohen Nahrungsmittelpreisen zu kämpfen haben,“ sagte Burkard Oberle, WFP-Landesdirektor in Kenia. Oberle fügte hinzu, dass das Zusammenspiel von Missernten und zurückgehenden Überweisungen von Kenianern aus dem Ausland bedeuten, dass weitere hunderttausende Menschen nicht genug Nahrung finden.

Kleinbauern im Südosten des Landes und an der Küste wurden vom nahezu vollständigen Ausfall der kurzen Regenzeit von Oktober bis Dezember am schlimmsten getroffen und leiden nun unter einem nahezu vollständigen Ernteausfall. Viele Familien tun sich schwer, sich auch nur eine Mahlzeit am Tag zu sichern und brauchen deshalb Ernährungshilfe, in einigen Fällen bis zur Ernte nach der nächsten kurzen Regenzeit 2010. Oberle sagte, dass das Ausmaß der Unterernährung bei Kindern in bestimmten Gebieten bereits Krisenwerte erreicht hat.

Eine neue WFP-Operation wird ab dem 1. April die Ernährungshilfe durch folgende Maßnahmen verstärken:
• Die Zahl der Kenianer, die von generellen Verteilungen von Nahrungsmitteln profitieren, wird bis Februar 2010 von 1,2 Millionen auf 2,5 Millionen Menschen erhöht.
• 340.000 Menschen, darunter Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie Waisen, werden im gleichen Zeitraum Hilfe erhalten. Aus dieser Gruppe werden 175.000 Menschen, die ein unterernährtes Kind in der Familie haben und in überfüllten städtischen Gebieten leben, monatliche Nahrungsrationen für ihre Familie erhalten.
• 655.000 Kinder werden Essen in ihrer Schule erhalten – dadurch steigt der Anreiz für Familien, ihre Kinder auch in schweren Zeiten zur Schule zu schicken, anstatt sie nach Arbeit oder Essen suchen zu lassen.

In einer anderen, eigenständigen Operation erhalten momentan bereits 770.000 Schulkinder WFP-Mahlzeiten.

Die Regierung Kenias hatte im Januar den nationalen Notstand erklärt, nachdem die kurze Regenzeit im Südosten, an der Küste und im zentralen Hochland nahezu vollständig ausgefallen war. Die 3,5 Millionen Menschen, die nun Ernährungshilfe des WFP erhalten, leben zumeist in ländlichen Gegenden. Außerdem hat die Regierung weitere 4 Millionen ernährungsunsichere Menschen in städtischen Gebieten ermittelt, sowie 1,9 Millionen Menschen, die von HIV/AIDS betroffen sind.

Hohe Nahrungsmittelpreise haben die von der Dürre ausgelöste Krise verschlimmert, und erschweren den Menschen den Kauf von Nahrungsmitteln. Seit dem vergangenen Jahr ist der Preis für Mais in Teilen des Landes um bis zu 130 Prozent gestiegen. Die Inflation sowie hohe Preise für Treibstoff und Dünger haben die Bauern daran gehindert, größere Ernten zu produzieren.

Eine gemeinsame Untersuchung der kurzen Regenzeit, die in dieser Woche von der Regierung, UN-Organisationen und NGOs vorgestellt werden soll, zeigt dass die Maisproduktion in der Marketingsaison 2008/2009 um 15% unter dem Durchschnitt lag. Nutzviehkrankheiten und Konflikte in ländlichen Gegenden im Norden des Landes erschweren es vielen Menschen, sich selbst zu ernähren.

WFP ermutigt Bauern, dürreresistente Pflanzen wie etwa Hirse oder Sorghum anzubauen. Durch „Food for Assets“-Projekte erhalten Gemeinschaften Nahrungsmittel des WFP, um etwa Bewässerungsanlagen errichten zu können, die sie in Zukunft von den schlimmsten Auswirkungen der Dürre schützen werden.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe wird 2009 rund 100 Millionen Hungernde in 77 Ländern unterstützen.