WFP weitet Nothilfeoperation in Pakistan aus
Die Nahrungsmittelverteilungen in Punjab und Sindh wurden seit ihrem Beginn am Wochenende bereits aufgestockt, gleichzeitig begann zusätzlich zu den seit 1. August durchgeführten Nahrungsmittelverteilungen in der Khyber Pakhtunkhwa Provinz am Montag die Verteilung der WFP-Hilfe auch in Baluchistan. Nach Möglichkeit erhalten die am schlimmsten betroffenen Gebiete und Gemeinden bevorzugt Unterstützung.
WFP ist weiterhin mit enormen Hindernissen konfrontiert. Aufgrund der hohen Anzahl von zerstörten Straßen und Brücken sind viele Gebiete weiterhin nur mit Helikoptern zu erreichen, dazu gehören große Teile des Nordens und einige Orte in Punjab und Sindh. Lastwagen müssen zwangsläufig lange Umwege in Kauf nehmen, um die Verteilungszentren zu erreichen. Dies führt zu Verzögerungen und längeren Umschlagszeiten bevor sie erneut mit Nahrungsmitteln beladen werden können.
“ Wir haben ein Verteilungssystem aufgebaut, das imstande ist, die hohe Anzahl der Bedürftigen schnellstmöglich zu erreichen“, sagte der WFP-Landesdirektor in Pakistan, Wolfgang Herbinger. „Wir sind vor große Herausforderungen gestellt, besonders in Sindh, wo die Infrastruktur am stärksten beschädigt ist.“
„Im Großteil des Landes haben wir Erhebungen durchgeführt, so dass wir nun die Bedürfnisse einschätzen können. Die Verteilungen führen wir gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen durch, und haben – momentan – einen konstanten Bestand an Nahrungsmitteln in unseren Lagerhäusern,“ so Herbinger.
WFP geht davon aus, dass im Rahmen der Verteilungen bis heute bereits eine Million Menschen eine Monatsration an Nahrungsmitteln erhielten. Da mindestens 6 Millionen Menschen Hilfe benötigen, bemühen sich die Organisation Roter Halbmond, lokale Behörden, Firmen und Privatpersonen um den Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken.
Helikopter stellen die einzige Möglichkeit dar, um viele Gebiete zu erreichen, die vom Rest des Landes abgeschnitten sind. WFP bringt momentan drei Last-Hubschrauber nach Pakistan, um die zehn Helikopter zu unterstützen, die von der pakistanischen Regierung bereitgestellt wurden. An vielen Orten im Swat-Tal haben die Menschen vor Ort Lösungen entwickelt, um die Nahrungsmittel in den Verteilungszentren abzuholen und auf ihren Schultern nach Hause zu transportieren. In der bergigen Provinz Shangla transportieren Maultiere die Nahrungsmittel.
Um kontinuierliche Hilfe für die Flutopfer leisten zu können, hat WFP in den Provinzen Multan (Punjab) und Sukkur (Sindh) neue Logistikzentren und Lagerhäuser errichtet. WFP hat momentan ausreichend Nahrungsmittel vorrätig, benötigt aber dringend Unterstützung der Geberländer, um die Ernährungshilfe im September fortzuführen. Bis jetzt hat WFP lediglich 30 Millionen US-Dollar erhalten, während die Hilfe für die nächsten drei Monate 150 Millionen US-Dollar erfordert.
„Nahrungsmittel, Lastwagen, Helikopter und Arbeitskräfte müssen bezahlt werden. Wir appellieren deshalb dringlich und unmittelbar an die Internationale Gemeinschaft, die Unterstützung für unsere Bemühungen zu verdoppeln, um den Menschen in Pakistan zu helfen“, sagte Herbinger.