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Zahl von Hunger bedrohter Simbabwer wird sich verzehnfachen

Johannesburg, 01. August 2007 - Nach Angaben des UN World Food Programme (WFP) benötigen kurzfristig mehr als zehnmal so viele Simbabwer Nahrungsmittelhilfe, als die humanitäre Organisation aktuell erreicht. Bis zu 3,3 Millionen Simbabwer sollen künftig unterstützt werden, welche in den nächsten acht Monaten unter starker Nahrungsmittelknappheit leiden werden. WFP rief die internationale Gemeinschaft auf, die für die stark ausgeweitete Operation benötigten 118 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen.

WFP plant in den nächsten acht Monaten mehr als zehn Mal so viele Menschen zu unterstützen als gegenwärtig, um den drohenden Hunger abzuwenden. Um das jedoch tun zu können, benötigen wir mehr Zuwendungen – und zwar schnell.Amir Abdulla, WFP-Regionaldirektor für das Südliche Afrika
„Hunderttausende Simbabwer haben bereits jetzt das Ende ihrer Nahrungsmittelvorräte erreicht und mehrere Millionen mehr werden bis zum Ende dieses Jahres auf humanitäre Hilfe angewiesen sein“, sagte Amir Abdulla, WFP-Regionaldirektor für das Südliche Afrika. „WFP plant in den nächsten acht Monaten mehr als zehn Mal so viele Menschen zu unterstützen als gegenwärtig, um den drohenden Hunger abzuwenden. Um das jedoch tun zu können, benötigen wir mehr Zuwendungen – und zwar schnell.“

WFP kann derzeit geplante 138.000 Tonnen Nahrungsmittel für Simbabwe bereitstellen. Jedoch werden weitere 207.000 Tonnen Getreide und andere Güter im Wert von 118 Mio. US-Dollar benötigt, um die ausgeweiteten Hilfsaktivitäten bis zur nächsten Ernte im April 2008 zu decken. Ohne zusätzliche Mittel werden die WFP-Vorräte im September knapp werden und im Dezember komplett erschöpft sein, also genau dann, wenn die Krise ihren Höhepunkt erreicht.

WFP unterstützt gegenwärtig jeden Monat 300.000 Menschen in Simbabwe. Ab September plant WFP seine Hilfe durch Programme für besonders gefährdete Gruppen an fast 1,3 Millionen Menschen zu verteilen. Diese Zahl wird sich im Oktober auf 2,5 Millionen fast verdoppeln und schließlich von November bis März nächsten Jahres - dem Höhepunkt der Hungerperiode in Simbabwe - auf 3,3 Millionen ansteigen.Diese Zahlen sind abhängig von zeitnahen Zuwendungen, die es WFP ermöglichen, ohne Verzögerungen Nahrung in der Region zu erwerben.

Zusätzlich plant eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen, auch bekannt als C-SAFE, Nahrungsmittel an weitere 800.000 gefährdete Simbabwer zu verteilen. Zusammen bedeutet dies, dass 4,1 Millionen Menschen zu Beginn des nächsten Jahres Unterstützung benötigen, eine Zahl, die bereits durch eine Mission zur Beurteilung des Ernte- und Nahrungsmittelangebots im Mai dieses Jahres vorausgesagt wurde.

Die Kombination aus einer schlechten Ernte und den zunehmenden wirtschaftlichen Turbulenzen in Simbabwe haben dazu geführt, dass zehntausende Familien in städtischen und ländlichen Gebieten mit ernsthafter Nahrungsmittelknappheit rechnen müssen, besonders in den von Dürre betroffenen südlichen Provinzen. Die Situation hat sich außerdem durch die ansteigende Armut, die galoppierende Inflation und den zerstörerischen Einfluss von HIV/AIDS zugespitzt.

Ohne Hilfe werden gefährdete Familien dazu gezwungen sein, zu riskanten Überlebensmaßnahmen überzugehen. Dazu zählen die Aufnahme von wild gewachsener Nahrung, die möglicherweise giftig ist, der Verkauf der letzten Haushaltsgegenstände, Prostitution und die illegale Überquerung der Grenze nach Südafrika.

“Gemeinsam mit unseren Partner und Gebern hat WFP in den letzten fünf Jahren geholfen, das Leben Millionen hungriger Simbabwer zu retten und sie von Verzweiflungstaten wie Prostitution oder Abwanderung abzuhalten”, sagte Abdulla. “Mit ausreichender Finanzierung kann WFP weiteren Millionen Menschen helfen, diese Krise zu bewältigen.”

Während WFP schon knapp 70 Millionen US-Dollar dieses Jahr erhalten hat, werden immer noch 118 Millionen US-Dollar dringend benötigt, damit alle 3,3 Millionen Hilfsempfänger erreicht werden können. Deutschland hat die WFP-Operation in Simbabwe im Jahr 2007 mit bisher 666.000 US-Dollar unterstützt.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Unsere Nahrungsmittelhilfe erreicht jährlich rund 90 Millionen hungernde Menschen, darunter 58 Millionen Kinder in den ärmsten Ländern der Welt.